Klimaanlage: Stromverbrauch und Stromkosten berechnen

Bei Sommerhitze sehnen wir uns nach Abkühlung. Mit jeder Hitzewelle steigt die Nachfrage nach Klimageräten. Doch in Summe können die sich auch als wahre Stromfresser entpuppen. Wie viel Strom verbraucht eine Klimaanlage? Welche unterschiedlichen Techniken gibt es? Und welche sinnvollen Alternativen außer einem Ventilator gibt es zur Klimaanlage?

Klimaanlagen: Stromverbrauch und Stromkosten berechnen

Die Leistung in Watt steht direkt auf dem Etikett am Gerät oder im Datenblatt. Genauer ist es, den Stromverbrauch mit einem Strommessgerät zu messen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Klimaanlagen können einen hohen Stromverbrauch haben. Schnell kommen im Sommer bei täglicher Nutzung 300 Euro Stromkosten zusammen. Also besser nur bei Bedarf einschalten.
  • Man unterscheidet Monoblock-Klimaanlagen (ein Gerät) und Split-Klimaanlagen (zwei Geräte: davon eines innen und eines außen). Beide Arten gibt es als mobile Geräte und zum festen Einbau. Am effizientesten sind Split-Klimaanlagen zum Einbau in Wand oder Decke.
  • Damit das Klimagerät die richtige Größe hat, berechnen Sie zuerst die benötigte Kühlleistung. Im Zweifel lieber einen Fachmann fragen.
  • Hilfe beim Kauf liefert das EU-Energielabel. Es weist Verbrauch, Effizienz und Lautstärke aus.

Wie kann man mit Klimaanlagen möglichst wenig Strom verbrauchen?

  • Klimaanlage mit einer hohen Effizienzklasse wählen: Diese verbrauchen weniger Strom und senken somit Ihre Stromrechnung.
  • Energiesparmodus verwenden: Das senkt den Stromverbrauch, indem die Klimaanlage regelmäßig abschaltet.
  • Standby-Betrieb vermeiden: Ziehen Sie den Stecker des Klimagerätes, wenn Sie es nicht nutzen.
  • Temperatur regulieren: Stellen Sie die Klimaanlage auf eine höhere Temperatur, wenn Sie den Raum verlassen.
  • Gewünschte Temperatur nicht zu niedrig einstellen: Ein Grad höher einzustellen, kann bereits eine Ersparnis von bis zu 6 Prozent bedeuten.
  • Nicht zu stark herunter kühlen: Am besten kühlen Sie den Raum maximal 6 Grad unter die Außentemperatur.
  • Nicht zum Heizen einschalten: Klimageräte als Heizung zu verwenden, führt zu einem hohen Stromverbrauch.
  • Wartung und Reinigung nicht vergessen: Eine saubere Klimaanlage arbeitet effizienter. Lassen Sie die Klimaanlage am besten von einem Fachmann warten (je nach Herstellervorgabe).
  • Wärme aussperren: Beim Einsatz von Klimageräten sollten Fenster und Türen immer geschlossen sein. Bei mobilen Geräten Fensterschlitze um den Abluftschlauch abdichten. Andere Wärmequellen (Glühbirnen, Computer, Herd, Fußbodenheizung usw.) möglichst ausschalten.
  • Aufstellort optimieren: Stellen Sie Klimageräte so auf, dass die kühle Luft ungestört ausströmen und sich verteilen kann.
  • Unnötige Nutzung vermeiden: Verwenden Sie die Klimaanlage nur, wenn es wirklich erforderlich ist. Bei milderen Temperaturen reicht oft ein Ventilator. Mehr zum effektiven Einsatz von Ventilatoren erfahren Sie hier.
  • In den späten Abendstunden, nachts oder früh morgens sollten die Räume gut gelüftet werden.
  • Bei leichtem Wind kann es am Tage schon ausreichen, die Fenster zu öffnen.
  • Tagsüber sollten die Rollläden, Jalousien oder Vorhänge möglichst geschlossen bleiben, damit die Sonne die Räume nicht übermäßig erhitzt.
  • Schwüle, feuchte Luft wird meist als unangenehm empfunden. Luftentfeuchter können Abhilfe schaffen und die Luftfeuchtigkeit auf ein erträgliches Maß senken. Es gibt einfache Modelle, die mit Salzkristallen gefüllt sind oder elektrische Entfeuchter. Diese verbrauchen allerdings Strom.

Zu hohe Stromkosten? Das können Sie tun.

  1. Besorgen Sie sich ein Strommessgerät um den Stromverbrauch einzelner Geräte zu messen. Messen Sie sowohl den Dauerbetrieb, als auch Standby. Grund: Nur so haben Sie Gewissheit über den Gesamtverbrauch.
  2. Bei hohem Standby-Stromverbrauch: Stecker ziehen oder Zeitschaltuhr nutzen. Grund: Einfache Maßnahme, ca. 50 € pro Jahr sparen.
  3. Achten Sie vor allem auf den Stromverbrauch großer Verbraucher wie Heizlüftern, Fernseher, Laptop, Kühlschrank, Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler und der Heizungspumpe. Faustregel: Geräte älter als 10 Jahre sollten durch energieeffiziente Geräte ersetzt werden. Grund: Bis zu 270€ Stromkosten pro Jahr sparen.
  4. Vergleichen Sie Ihren Stromtarif und wechseln Sie zu einem günstigeren Anbieter. Grund: Größter Hebel, wenn Sie noch beim lokalen Stromanbieter im Grundtarif sind. Meist lassen sich so 25 % und mehr sparen.
  5. Setzen Sie diese Stromspar-Tipps um.
Über den Autor
Tim Lilling
Tim Lilling
Dipl.-Kulturwirt
Redaktionsleiter
„Mein Ziel: Schnelle und effektive Hilfe bei Mathefragen.”
Erst freier Journalist für die Lokalpresse, dann Festanstellung im Online-Bereich beim GEO-Magazin des Verlagshauses gruner+jahr in Hamburg. Danach habe ich in verschiedenen Positionen für Kunst- und Konsumentenwebseiten gearbeitet. 2014 habe ich blitzrechner.de gegründet, um Menschen schnell und einfach bei ihren Allagsmathefragen zu helfen. Heute sind meine Schwerpunkte Verbraucherthemen.
Mehr über mich.
Fragen? Kontaktieren Sie mich gerne:

Klimaanlagen-Technik entscheidend für Effizienz

Wenn Sie eine Klimaanlage kaufen möchten, ist es wichtig, die passende Kühlleistung zu ermitteln. Dazu sollten Sie folgende Faktoren berücksichtigen:

  • Raum- und Fenstergröße
  • Zustand der Außenwände
  • Lage des Raumes
  • mögliche Wärmequellen
  • vorhandenen Sonnenschutz

Arten von Klimaanlagen

Im folgenden werden die vier häufigsten Arten von Klimageräten genauer vorgestellt.
Weiterlesen
Mobile Kompakt-/Monoblock-Klimageräte bestehen aus einer Einheit und werden an ein Fenster oder eine Tür angeschlossen. Eine Monoblock-Klimaanlage erzeugt einen kalten Luftstrom und führt die warme Raumluft durch einen Abluftschlauch nach draußen.

·       relativ hoher Stromverbrauch bei geringem Kühleffekt
·       viele Kompaktgeräte brauchen im Betrieb 1.000 Watt und mehr
·       durch den Abluftschlauch und den Fenster-/Türspalt kann warme Luft von draußen hereinkommen
·       eher für kleine Räume bis 20 m² geeignet
·       Einsatz in verschiedenen Räumen möglich
·       häufig recht laut (mehr als 50 Dezibel)
·       Anschaffungskosten zwischen 200 und 1500 Euro

Einbau-Kompakt-Klimageräte sind wie ein mobiles Kompakt-Klimagerät aufgebaut. Allerdings sind sie fest in einer Fenster- oder Maueröffnung installiert. Ein Einbau-Kompakt-Klimagerät pustet ebenfalls warme Luft durch einen Abluftschlauch nach draußen und lässt abgekühlte Luft in den Raum strömen. Durch die Außenmündung kann allerdings Heizwärme verloren gehen.
·       funktionieren wie mobile Kompakt-Klimageräte und sind ähnlich effizient (siehe oben)
·       fest im Gebäude verbaut
·       können zu höheren Heizkosten führen
·       Anschaffungskosten etwa 1.500 bis 3.000 Euro plus Installationskosten

Mobile Split-Klimageräte bestehen aus zwei Teilen: einem Innengerät und einem Außengerät. Das Innengerät enthält den Kompressor, das Außengerät den Ventilator und Kondensator. Ein mobiles Split-Klimagerät arbeitet effizienter als ein Kompakt-Klimagerät. Es zieht aber immer noch warme Außenluft durch den Schlauch an.
·       etwas effizienter als Kompakt-Klimageräte
·       Kondensator mit Ventilator im Außengerät
·       Stromverbrauch meist zwischen 500 und 1.500 Watt
·       Geräusche und Abwärme bleiben teilweise drinnen
·       Anschaffungskosten zwischen 500 und 1.500 Euro, hochwertige Modelle ab circa 2.000 Euro

Einbau-Split-Klimageräte sind ähnlich wie mobile Split-Klimaanlagen aufgebaut. Sie werden fest in einen Raum eingebaut. Die Kühlleistung ist besser als bei anderen Klimaanlagen-Typen. Sie gelten als am effizientesten. Aber Einbau-Split-Klimageräte benötigen eine größere Installation und sind schwieriger zu warten. Zur Kühlung mehrerer Räume eignen sich Multi-Split-Klimageräte.
·       die effizientesten Klimageräte
·       Stromverbrauch im Durchschnitt zwischen 500 und 1.500 Watt
·       kühlen Räume schneller als Kompakt-Klimageräte
·       erfordern einen Wanddurchbruch, Installation durch Fachbetrieb
·       Anschaffungskosten etwa 800 bis 3.000 Euro und mehr plus Installationskosten

Das Energielabel

Sollten Sie sich für den Kauf eines Raumklimagerätes entscheiden, achten Sie beim Kauf unbedingt auf das Energielabel, das Angaben zur Energieeffizienzklasse, zur Kühlleistung, zum Stromverbrauch und zur Lärmentwicklung enthält. Mittlerweile erreichen fast alle Geräte auf dem Markt die Effizienzklasse A. Bei den Splitgeräten sind sogar schon A+++ -Geräte erhältlich. Das bedeutet aber nur, dass das Geräte selbst effizient arbeitet. Es bedeutet nicht, dass wenig Strom verbraucht wird! Außerdem wird die Geräuschbelastung angezeigt.

Das Energielabel für Monoblock-Klimageräte zeigt nur, wie viel Strom Sie in 60 Minuten verbrauchen. Das Energielabel für Split-Klimageräte zeigt zusätzlich die Energieeffizienz unter Berücksichtigung saisonaler Temperaturunterschiede sowie den durchschnittlichen Stromverbrauch in kWh pro Jahr an.

Wenn Sie ein Klimagerät kaufen möchten, können Sie verschiedene Modelle anhand des Energielabels vergleichen. Dabei sollten Sie auch auf die angegebene Lautstärke achten, damit Sie drinnen oder die Nachbarn draußen (bei Splitgeräten) nicht gestört werden.

FAQ

Sind Klimaanlagen wirklich Stromfresser?

Klimaanlagen können einen hohen Stromverbrauch verursachen, abhängig von Raumgröße, Außentemperatur und Effizienz des Gerätes. Der Verbrauch je Stunde liegt etwa bei 500 bis 1.500 Watt. Zum Online-Rechner.

1

Was kostet eine Klimaanlage pro Stunde?

Eine Klimaanlage mit einer Leistung von 800 Watt kostet pro Stunde etwa 42,64 Cent bei einem Strompreis von 53,3 Cent pro Kilowattstunde. (800 Watt × 0,533 Euro/kWh = 4,264 Euro/h). Hier geht es zum Online-Rechner.

1

Wie viel kWh verbraucht eine Klimaanlage?

Eine Klimaanlage verbraucht meist zwischen 500 und 1.500 Watt = 0,5 bis 1,5 Kilowattstunden (kWh). Wenn eine Klimaanlage also 800 Watt Leistung hat, verbraucht sie in einer Stunde 0,8 kWh. Zum Rechner: Stromkosten einer Klimaanlage berechnen.

1

Was verbraucht eine Klimaanlage am Tag?

Das hängt vor allem von Leistung (Watt), Raumgröße, Außentemperatur und Nutzungsdauer ab. Rechenbeispiel: Bei 800 Watt und 8 Stunden Nutzungsdauer sind es 800 × 8 = 6.400 Wattstunden (6,4 kWh). Hier den Jahresverbrauch ermitteln.

1

Quellen und Formeln