BTU-Rechner: Welche Klimaanlage für welche Raumgröße?

Im Sommer reicht ein Ventilator oft nicht aus – echte Abkühlung bringt nur eine Klimaanlage mit ausreichender Leistung. Entscheidend ist dabei die Raumgröße, denn daran orientiert sich die nötige Kühlleistung in BTU oder Kilowatt. Wer hier zu einem zu schwachen Gerät greift, wird kaum einen Unterschied merken – besonders bei schlecht gedämmten Räumen oder starker Sonneneinstrahlung.

Geräte, die als Mini-Klimaanlagen oder USB-Kühler beworben werden, sehen zwar praktisch aus, liefern aber in der Praxis kaum messbare Kühlung. Für kleinere Räume bis etwa 35 m² können mobile Klimageräte eine gute Lösung sein, größere Flächen brauchen meist ein Split- oder Multisplit-System. In diesem Überblick zeigen wir, wie Sie den Kühlbedarf richtig einschätzen und welches Gerät für Ihre Wohn- oder Arbeitsräume geeignet ist.

Klimaanlage: Welche Klimaanlage für welche Raumgröße?

RaumgrößeBenötigte Kühlleistung in kWBenötigte Kühlleistung in BTU/hGeeigneter Gerätetyp
10 m²0,75 kW3.000Mini-Klima­gerät oder Ventilator
20 m²1,5 kW5.000Mobiles Klima­gerät für Einzel­räume
30 m²2,25 kW8.000Mobiles Klima­gerät mit Abluft­schlauch
40 m²3,0 kW10.000Mobiles Gerät oder ein einfaches Split­gerät
50 m²3,75 kW13.000Split­gerät für dauerhafte Nutzung empfohlen
60 m²4,5 kW15.000Leistungs­starkes Split­gerät ist notwendig
70 m²5,25 kW18.000Split­gerät oder flexible Multi­split-Anlage
80 m²6,0 kW20.000Multi­split-Anlage mit mehreren Innen­geräten
90 m²6,75 kW23.000Multi­split-Anlage für mehrere Räume
100 m²7,5 kW26.000Multi­split-Anlage für ganzes Stock­werk
120 m²9,0 kW31.000Multi­split oder eine kleine Zentral­anlage
150 m²11,25 kW39.000Zentrale Klima­anlage für große Flächen

Ob Schlafzimmer, Wohnzimmer oder Büro: Die richtige Klimaanlage richtet sich vor allem nach der Raumgröße. Unsere Tabelle zeigt, wie viel Leistung Sie benötigen.

Die Werte in der Tabelle sind Durchschnittswerte. Je nach Wärmedämmung, Fensterfläche und Sonneneinstrahlung kann der tatsächliche Bedarf höher oder niedriger sein.

Arten von Klimaanlagen

  • Mini-Klimageräte / Verdunstungskühler / Ventilatoren: geeignet bis max. 15 m² – eher zur Luftbewegung oder bei wenig Hitze.
  • Mobile Klimaanlagen (Monoblock): realistisch nutzbar bis ca. 35–40 m², abhängig von Dämmung und Fensterlösungen.
  • Splitgeräte: ab ca. 40–50 m² sinnvoll, wegen höherer Effizienz und Kühlleistung.
  • Multisplit: wenn mehrere Räume oder große Flächen gekühlt werden müssen.
  • Zentrale Anlagen: bei dauerhaftem, raumübergreifendem Kühlbedarf ab etwa 120 m².

Das Wichtigste in Kürze

  • Die benötigte Kühlleistung hängt direkt von der Raumgröße ab. Kleine Räume bis 10 m² kommen mit etwa 3.000 BTU/h aus, während für große Flächen bis 150 m² rund 39.000 BTU/h erforderlich sind.
  • Je nach Raumgröße eignet sich ein anderer Gerätetyp. Für kleine Räume sind kompakte Modelle ausreichend, mittlere Räume lassen sich gut mit mobilen Klimageräten kühlen, während für größere Flächen oder mehrere Zimmer Split- oder Multisplit-Anlagen die bessere Wahl sind.
  • Moderne Klimageräte bieten hilfreiche Zusatzfunktionen, die den Alltag erleichtern. Dazu gehören zum Beispiel Timer, App-Steuerung, ein geräuscharmer Sleep-Modus, Luftfilter, Entfeuchtungsfunktion und ein stromsparender Eco-Modus.
  • In Schlafräumen spielt die Lautstärke eine besondere Rolle. Hier sind leise arbeitende Splitgeräte deutlich besser geeignet als mobile Klimageräte. Funktionen wie ein Timer oder ein Schlafmodus sorgen zusätzlich für Komfort in der Nacht.
  • Geräte, die als Mini-Klimaanlagen oder USB-Kühler beworben werden, sorgen meist nur für einen kurzen Kühleffekt direkt am Gerät. Für eine spürbare Absenkung der Raumtemperatur sind sie nicht geeignet.

Kühlung im Schlafzimmer

Im Schlafzimmer zählt vor allem die Lautstärke. Mobile Klimageräte sind tendenziell eher ein wenig zu laut für die Nacht. Achten Sie daher auf leise Geräte. Noch besser geeignet sind Splitanlagen mit leisem Innengerät. Ein Timer oder Sleep-Modus ist hier besonders praktisch: Das Gerät schaltet sich automatisch ab oder hält eine definierte Temperatur, wenn Sie eingeschlafen sind.

Kühlung im Büro

Im Arbeitszimmer oder Büro sollte die Klimaanlage leise und effizient laufen. Dauerbetrieb bei niedrigem Stromverbrauch ist hier entscheidend. Ein mobiler Monoblock kann funktionieren, besser ist aber oft ein kleines Splitgerät.

Achten Sie auch auf App-Steuerung, um das Gerät vor Arbeitsbeginn zu aktivieren.

Mini-Klimageräte und Steckdosenmodelle: Sinnvoll?

Geräte, die als „Mini-Klimaanlage“ oder „USB-Klimagerät“ beworben werden, können tatsächlich keine Räume kühlen.

Es handelt sich meist um kleine Verdunstungskühler mit Wassertank. Diese sorgen für einen kurzzeitigen Kühlungseffekt direkt am Gerät, aber nicht für messbar niedrigere Raumtemperaturen. Als Spielerei okay, als echte Kühlung ungeeignet.

Wichtige Funktionen moderner Klimageräte

  • Timer / Auto-Off: Schaltet das Gerät zu festgelegter Uhrzeit ein oder aus – ideal für Schlafzimmer oder Büro.
  • Fernbedienung / App-Steuerung: Steuerung per Smartphone, auch aus der Ferne.
  • Sleep-Modus: Reduziert Lärm und passt die Kühlleistung automatisch an.
  • Luftreinigung: Filter für Staub, Pollen oder sogar Viren (z. B. HEPA).
  • Entfeuchtung: Gerade bei schwülem Wetter hilfreich, fühlt sich sofort kühler an.
  • Eco-Modus: Spart Strom durch intelligente Leistungsanpassung.

Klimaanlagen: Technik einfach erklärt

Eine Klimaanlage funktioniert wie ein Kühlschrank: Sie entzieht einem Raum Wärme und transportiert diese nach außen. Das gelingt über ein Kältemittel, das in einem geschlossenen Kreislauf verdampft, verdichtet, verflüssigt und erneut genutzt wird.

Ein Ventilator im Gerät bringt die Raumluft in Kontakt mit den kühlenden Leitungen. Die so abgekühlte Luft wird wieder in den Raum geblasen. Die entstehende Warmluft wird bei mobilen Geräten über einen Abluftschlauch nach außen geleitet.

Häufige Fragen zur Auswahl

Welche Klimaanlage benötige ich?

Das hängt von der Raumgröße und Nutzungsdauer ab. Ein kleines, selten genutztes Zimmer kann mit einem mobilen Gerät auskommen. Für größere oder dauerhaft genutzte Räume ist ein Splitgerät sinnvoll.

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Ist ein Ventilator eine Alternative?

Ventilatoren kühlen die Luft nicht, sie bewegen sie nur. Das fühlt sich kurzfristig kühler an, senkt aber nicht die Raumtemperatur.

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Was bedeutet BTU bei Klimaanlagen?

BTU (British Thermal Unit) ist eine Einheit für die Kühlleistung. 1.000 BTU/h entsprechen etwa 293,71 Watt. Je höher der Wert, desto stärker das Gerät.

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Wieviel BTU pro m²?

Im Durchschnitt rechnet man mit etwa 100 bis 150 BTU pro Quadratmeter. Bei gut gedämmten Räumen reichen oft 100 BTU/m², bei starker Sonneneinstrahlung oder vielen Elektrogeräten im Raum sollte man mit bis zu 150 BTU/m² kalkulieren.

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Wie viel BTU für 20 m²?

Für einen Raum mit 20 m² Fläche werden etwa 5.000 bis 6.000 BTU/h benötigt. Das entspricht einer Kühlleistung von ca. 1,5 bis 1,75 kW, abhängig von Dämmung, Fensterfläche und Nutzung.

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Wie wird BTU berechnet?

Die BTU-Leistung ergibt sich aus der Raumgröße (in m²) multipliziert mit einem Faktor zwischen 100 und 150, je nach Wärmebelastung. Beispiel: 30 m² × 125 BTU = 3.750 BTU/h. Für eine genauere Berechnung sollte auch die Raumhöhe berücksichtigt werden.

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Was ist wichtiger bei Klimaanlagen: Watt oder BTU?

Beide Werte meinen dasselbe – BTU und Watt geben die Kühlleistung an, nur in unterschiedlichen Einheiten. 1.000 BTU/h entsprechen etwa 293,71 Watt. Wichtig ist also nicht die Einheit, sondern dass die Leistung zur Raumgröße passt.

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Sind mehr BTU immer besser bei Klimaanlagen?

Nicht unbedingt. Eine zu hohe BTU-Leistung kann dazu führen, dass die Klimaanlage den Raum zu schnell herunterkühlt, aber dabei kaum entfeuchtet. Das Ergebnis: Es fühlt sich feucht und unbehaglich an. Außerdem schaltet das Gerät ständig an und aus, was den Stromverbrauch erhöht und das Gerät schneller verschleißen lässt. Die BTU-Leistung sollte immer zur Raumgröße passen – nicht zu viel, nicht zu wenig.

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