Was ist ein Skonto? Und lohnt sich das?

Manche Händler und Handwerker gewähren eine Preisminderung, wenn ein Kunde schnell bezahlt. Das nennt man auch Skonto. Doch lohnt sich das „Ziehen von Skonto“? Und macht es Sinn, dafür einen Kredit aufzunehmen? Unsere zwei Rechner geben Antworten auf diese Fragen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Skonto ist eine Art „Spezial-Rabatt“. Dadurch sinkt der Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung. Es muss aber in der Rechnung stehen, dass man Skonto bekommt. Skonto nutzen nennt man auch „Skonto ziehen“.
  • Skonto dürfen Sie nur ziehen, wenn Sie im genannten Zeitraum bar bezahlen oder überweisen.
  • Beispiel für Skonto: Bei einer Rechnung über 100 € und 2 % Skonto bezahlen Sie 2 € weniger, also nur 98 €. Einfach gesagt: Rechnungsbetrag minus Skontobetrag = Zahlungsbetrag
  • Warum gibt ein Händler oder Handwerker überhaupt Skonto? Er will Kunden mit Skonto locken, die Rechnung schnell zu bezahlen. So hat er das Geld schneller auf seinem Bankkonto und hat mehr Spielraum für andere Ausgaben.
  • Es ist fast immer günstiger, schnell mit Skontoabzug zu zahlen. Das ist sogar dann so, wenn der Käufer für die Bezahlung einen Bankkredit braucht.

Richtig kalkuliert? Viele Unternehmer verlieren bares Geld, weil sie die Marge nicht richtig berechnet haben.

Über den Autor
Tim Lilling
Tim Lilling
Dipl.-Kulturwirt
Redaktionsleiter
„Mein Ziel: Schnelle und effektive Hilfe bei Mathefragen.”
Erst freier Journalist für die Lokalpresse, dann Festanstellung im Online-Bereich beim GEO-Magazin des Verlagshauses gruner+jahr in Hamburg. Danach habe ich in verschiedenen Positionen für Kunst- und Konsumentenwebseiten gearbeitet. 2014 habe ich blitzrechner.de gegründet, um Menschen schnell und einfach bei ihren Allagsmathefragen zu helfen. Heute sind meine Schwerpunkte Verbraucherthemen.
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Was ist Skonto?

Skonto ist eine Sonderform des Rabatts. Eine andere Bezeichnung ist Barzahlungsnachlass. Dieser Begriff macht deutlicher worum es sich handelt: Es ist ein Nachlass, der seitens des Unternehmers gewährt wird, wenn die Zahlung bar, bzw. innerhalb eines bestimmten Zeitraums erfolgt. Übliche Skontosätze sind 2 – 3 Prozent. Bezugsgröße ist normalerweise der Bruttorechnungsbetrag. Das ist der Verkaufspreis inklusive Mehrwertsteuer. Allerdings macht es keinen Unterschied, ob man das Skonto auf den Nettorechnungsbetrag oder Bruttorechnungsbetrag bezieht. Der zu zahlende Betrag bleibt gleich.

Auf Rechnungsdokumenten wird das wie folgt kommuniziert: “Zahlbar innerhalb von 14 Tagen mit 3% Skonto. 30 Tage rein netto.“

Zahlt man nun innerhalb von zwei Wochen verringert sich der Betrag, den man begleichen muss um 3 %. Zahlt man erst nach Verstreichen dieser Frist ist der ausgewiesene Rechnungsbetrag fällig.

Wo sind Skonti gebräuchlich?

Hauptsächlich werden Skonti im B2B-Business angewandt. Als Privatkunde bekommt man eher selten diese Form des Preisnachlass‘. Es gibt jedoch einige Ausnahmen im B2C-Geschäft. Beispielsweise gibt es Barzahlungsrabatte für Handwerkerrechnungen und in Autohäusern. Jedoch sind bei der Handwerkerrechnung nur die Kosten für das Material skontierbar. Dienstleistungs- oder Fertigungsanteile in der Rechnung werden eher selten genauso wie Frachten und Zölle skontiert.

Es gibt einige B2B-Branchen, bei denen die Zahlung mit Skonto einiges über die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens aussagt. Oftmals wird die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens damit in Verbindung gebracht, ob die Rechnung mit Skonto gezahlt wird oder nicht. Ein Unternehmen gilt dann beispielsweise als finanziell geschwächt, wenn es plötzlich nach langer Zeit der Zahlung mit Skonto auf das Nettozahlungsziel umsteigt.

Was ist Skonto?

Man nennt Skonto auch Barzahlungsnachlass. Dieser Begriff macht deutlich, worum es beim Skonto geht: Der Verkäufer gewährt dem Käufer einen Nachlass bei Barzahlung oder wenn innerhalb eines begrenzten Zeitraums bezahlt wird. Meistens liegen die Skontosätze zwischen 1 % und 5 %.

Die Bedingungen für einen Skontoabzug finden Sie im Rechnungsdokument: Beispiel: „Zahlbar innerhalb von 14 Tagen mit 3 % Skonto. 30 Tage rein netto.“

Bedeutet: Zahlt man innerhalb von zwei Wochen, verringert sich der Zahlungsbetrag um 3 %. Wird nach Ende dieser Frist gezahlt, ist der Rechnungsbetrag in voller Höhe fällig. Dann beträgt die Zahlungsfrist maximal 30 Tage. Oft muss man den Skontobetrag selbst ausrechnen, weil auf der Rechnung nur der Prozentsatz steht.

Skontofrist richtig berechnen

Die Skontofrist beginnt an dem Tag, wann Sie die Rechnung erhalten haben. Das Rechnungsdatum ist hier unwichtig. Der Zeitraum für das Ziehen von Skonto betrifft die tatsächlichen Tage, also die Kalendertage. Fällt das Ende der Skontofrist auf ein Wochenende, muss die Überweisung spätestens am folgenden Werktag erfolgen.

Beispiel: 3 % Skonto bei Zahlung binnen 10 Tagen nach Rechnungseingang. Skonto soll genutzt werden.

  • Zahlen Sie bar, muss der Betrag innerhalb von 10 Tagen nach Erhalt der Rechnung an den Rechnungsaussteller übergeben werden.
  • Bei Überweisung muss der Zahlungsbetrag spätestens am 10. Tag nach Eingang der Rechnung überwiesen werden. Es kommt nicht auf den Zahlungseingang auf dem Konto des Rechnungsausstellers an.
  • Sie haben die Rechnung am 15. erhalten? -> Sie müssen spätestens am 24. bezahlen. Der 24. ist ein Samstag? -> Es muss spätestens am Montag, den 26. überwiesen werden.

Warum gewährt ein Händler Skonto?

In vielen Fällen haben Händler Sorge, dass die Rechnung erst spät bezahlt wird. Oft wurde Geld für Material und Arbeitslohn „vorgestreckt“ und belastet nun den Kontostand. Der Verkäufer ist also weniger liquide. Er kann vielleicht für seine nächsten Aufträge kein Material kaufen. Es ist zu wenig auf dem Konto.

Das Skonto ist ein Anreiz für Kunden, schnell in bar oder per Überweisung zu bezahlen. Bei Zahlung mit PayPal, Klarna oder Kreditkarte erhält man kein Skonto. Denn die Zahlungsabwicklung erfolgt für den Händler gegen eine Gebühr, so dass er am Ende weniger bekommt.

Wenn Sie gerne handeln können Sie gleich doppelt sparen: Erstmal einen Rabatt raushandeln (Rechner) und dann schnell zahlen und Skonto ziehen.

Lieferantenkredit oder Bankkredit – was ist besser?

Neben einem möglichen Skonto wird Ihr Lieferant ein Zahlungsziel von beispielsweise 30 Tagen zur Begleichung der Rechnung angeben. Ist diese Frist vorbei, wird je nach Vereinbarung ein Lieferantenkredit angerechnet.

Was genau ist ein Lieferantenkredit?

Der Verkäufer (Lieferant) gewährt einen zeitlichen Rahmen, den seine Kunden für Wareneinkäufe ausnutzen können. Beispiel: Ein Gastwirt darf bei seinem Lieferanten Getränke von 5.000 € Warenwert bestellen und als offene Rechnung bis zu 45 Tage stehen lassen.

Ein Lieferantenkredit ist oft teurer als ein Bankkredit und Zahlung mit Skonto. Sie sollten sich daher rechtzeitig um einen Kredit bei Ihrer Bank kümmern, wenn es einmal eng wird. Unser ausführlicher Skonto-Rechner[Sprungmarke] hilft Ihnen bei der Kalkulation.

Das sollten Sie als Unternehmer wissen:

  • Ein Lieferantenkredit verbessert Ihre aktuelle Liquidität: Da Sie Ihre Wareneinkäufe erst später bezahlen, bleibt mehr Geld auf dem Konto beispielsweise für Ihre Pachtzahlung oder Gehälter. Es entstehen in der Regel aber Zinskosten für den Lieferantenkredit.
  • Die sofortige Zahlung mit Skontoabzug verschlechtert die aktuelle Liquidität, da die Wareneinkäufe schnell von Ihrem Bankkonto abgehen. Ihre Kreditlinie bzw. Ihr Guthaben muss also groß genug sein. Die Zahlung mit Skonto spart jedoch meistens Geld ein.

Clever von Skontostaffelungen profitieren

Im täglichen Handelsgeschäft ist ein Skonto zwischen 1 und 3 Prozent geläufig. Normalerweise wird es als fester Prozentwert für 7 bis 14 Tage gewährt. Aber auch ein gestaffelter Satz kommt vor.

Beispiel: 3 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 7 Tagen, 2,0 % Skonto binnen 14 Tagen, 1,0 % Skonto innerhalb von 30 Tagen.

Die Zahlungsbedingungen unterscheiden sich in einzelnen Branchen oder Unternehmensgruppen. Im Regelfall bringt die Ausnutzung von Skonto einen finanziellen Vorteil.

Ist Skonto noch gebräuchlich?

Hauptsächlich wird Skonto im B2B-Business, also unter Firmen, angewendet. Als Privatkunde bekommt man diese Preisminderung eher selten. Manchmal gibt es einen Barzahlungsnachlass bei Handwerkerrechnungen und in Autowerkstätten. Wenn Sie ein Kundenkonto eröffnen, beispielsweise beim Baustoffhändler, darf häufig Skonto gezogen werden. Meist ist bei Handwerkerrechnungen nur der Anteil an Material skontierbar, Löhne oder auch Dienstleistungen sind ohne Abzug zu bezahlen. Gebühren, Frachten und Zölle werden ebenfalls nicht skontiert.

In einigen B2B-Bereichen kann die schnelle Zahlung mit Skonto eine gute Zahlungsfähigkeit belegen, beispielsweise in der Gastronomie.

Stellen Sie nach längerer Zeit mit Skonto um auf das längere Zahlungsziel? Oder nehmen sogar einen Lieferantenkredit auf? Das kann auf eine finanzielle Schwäche hindeuten und die Bonität wird schlechter bewertet.

Beispiel: Skonto abziehen

Sie kaufen einen großen Fernseher für 500 Euro brutto. Der Händler gewährt 3 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 7 Tagen. Sie zahlen sofort, dürfen also Skonto abziehen. So berechnen Sie den Skontobetrag:

Brutto-Rechnungsbetrag 500 € x Skontosatz 3/100 = 15 € Skontoabzug

500€ – 15 € = 485 €

Skonto zieht man vom Brutto-Rechnungsbetrag ab. Das ist der Verkaufspreis inklusive Mehrwertsteuer. Rechnerisch macht es jedoch keinen Unterschied, ob man das Skonto auf den Netto- oder Brutto-Rechnungsbetrag bezieht. Der zu zahlende Endbetrag bleibt für den Kunden gleich.

Kredit aufnehmen für Skonto – Lohnt sich das für Unternehmer?

Das Ziehen von Skonto ist für Unternehmer eine lohnende Möglichkeit, einen echten Preisnachlass zu erzielen und Waren günstiger zu erhalten. Allerdings muss dafür die Liquidität auf dem Konto passen. Meistens rechnet sich sogar die Kreditaufnahme über sehr kurze Laufzeiten bzw. die Nutzung einer vorhandenen Kreditlinie, um den Preisvorteil eines Skontos zu bekommen.

FAQ

Wie viel Skonto ist üblich?

Das Skonto beträgt meist 2 % bis 3 %. Manchmal ist das Skonto auch gestaffelt. Beispiel: 3 % bei Zahlung innerhalb von 7 Tagen, 1 % bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen. Hier Infos zu Skonto.

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Wer zieht Skonto ab?

Der Käufer darf das Skonto bei der Zahlung vom Rechnungsbetrag abziehen – allerdings nur, wenn es im Kaufvertrag oder in der Rechnung steht. Skonto einfach berechnen.

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Was genau ist Skonto?

Ein Skonto ist ein Nachlass bei Barzahlung oder bei Überweisung innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Sie zahlen den Rechnungsbetrag abzüglich des Skontobetrags an den Verkäufer. Weitere Informationen.

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Was ist besser Skonto oder Rabatt?

Rabatt auf den Kaufpreis handelt ein Kunde frei mit dem Verkäufer aus. Oft ist Rabatt höher als Skonto, Sie sparen mehr Geld. Sie können beim Kauf auch beides bekommen und so doppelt sparen.

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Warum ist Skonto kein Rabatt?

Skonto und Rabatt mindern den Zahlungsbetrag. Rabatt zieht der Verkäufer direkt vom Kaufpreis ab. Skonto zieht der Käufer beim Bezahlen ab. Also ist Skonto kein direkter Rabatt. Skonto und Rabatt richtig rechnen.

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Ist Skonto Pflicht?

Skonto ist nicht im Gesetz geregelt. Der Verkäufer gewährt das Skonto freiwillig. Aber wenn in einem Angebot Skonto steht, muss es der Verkäufer auch später geben. Effektivzinsrechner für Skonto.

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Ist Skonto noch zeitgemäß?

Einige Branchen gewähren immer noch Skonto, zum Beispiel Handwerker, Kfz-Werkstätten oder Baustoffhändler. Zwischen Firmen kommt es öfter vor als bei privaten Kunden. Zum Skonto-Rechner.

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Was bedeutet 14 Tage Skonto?

Skonto darf nur in dieser Frist abgezogen werden. Sie haben 14 Kalendertage Zeit, den Rechnungsbetrag abzüglich Skontobetrag in bar zu zahlen oder zu überweisen.

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Zählen bei Skonto Werktage oder Tage?

Beim Skonto zählen die normalen Tage (= Kalendertage). Ist das Ende der Skontofrist am Wochenende, zählt der nächste Werktag als Fristende. Beispiel: Rechnung erhalten am 15. des Monats, binnen 10 Tagen abzüglich 2 % Skonto. Fristende für Nutzung Skonto ist am 24.

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