Margen-Rechner: Verkaufspreis und Gewinn berechnen

Kalkulieren Sie ganz einfach den richtigen Verkaufspreis für Ihre Waren oder Dienstleistung! Auf dieser Seite finden Sie verschiedene Online-Rechner, Formeln, Beispiele und Hinweise rund um die Themen: Preiskalkulation, Verkaufspreis, Gewinnberechung & Marge (Handelsspanne).

Gewinnberechnung – welche soll es denn sein?

Achtung: Es gibt verschiedene Arten der Preiskalkulation. Und auch die Begriffe Gewinn, Marge, Handelsspanne sind mehrdeutig. Und je nach Anwendungsfall/Branche wird auch unterschiedlich gerechnet. Bitte nehmen Sie sich ein paar Sekunden, um die für Sie richtige Berechnung zu identifizieren.

  • Einfache Aufschlagsrechnung (Marge bezieht sich auf den Einkaufspreis): Auf einen Einkaufspreis wird ein Prozentwert (zum Beispiel +10 %), Faktor ( x 1,5) oder ein Euro-Betrag aufgeschlagen. Somit wird der optimale Verkaufspreis bestimmt. Der Aufschlag bezieht sich dabei auf den Einkaufspreis. Diese Marge wird deshalb auch häufig als Handelsspanne, Aufschlagsspanne oder Aufschlagsmarge bezeichnet. Dieser Rechner liefert schnell ein grobes Ergebnis.
  • Handelskalkulation: Auch hier wird auf einen Einkaufspreis ein Prozentwert, Faktor oder Euro-Betrag hinzugerechnet. Aber hier fließen noch Kosten ein wie beispielsweise Gemeinkosten oder gewährte Rabatte und Skonto ein. Dieser Rechner erlaubt eine ganz genaue Preiskalkulation.
  • Abschlagsrechnung (Marge bezieht sich auf Verkaufspreis): Ein Produkt/Dienstleistung/Service wurde bereits verkauft. Das Unternehmen will jetzt herausfinden will, wie viel Gewinn/Marge man durch den Verkauf nach Abzug aller Kosten gemacht hat. Dieser Wert wird als Abschlagsspanne oder Abschlagsmarge bezeichnet.
  • Abschlagsmarge mit Hilfe der Aufschlagsmarge berechnen: Hier können Sie errechnen, wie viel Prozent des Verkaufspreises als Ertrag übrig bleiben, wenn Sie einen festen oder prozentualen Wert auf den Einkaufswert aufschlagen.

Aufschlagskalkulation / Handelsspanne


Bei der Aufschlagskalkulation wird auf den Einkaufspreis ein Betrag aufgeschlagen, der mindestens die kalkulatorischen Kosten des Unternehmens decken sollte. Diese Berechnung ermittelt also den optimalen Verkaufspreis für einen Unternehmer bei seiner Waren- beziehungsweise Dienstleistung. Die Aufschlagskalkulation drückt demnach aus, wie viel auf eine Ware aufgeschlagen werden muss, um gewinnbringend wirtschaften zu können. Man spricht in diesem Zusammenhang auch oftmals von Erfolgsermittlung (ex post). Die Marge kann hier sowohl als absoluter Betrag, als Faktor, oder auch als relativer Prozentsatz ausgedrückt werden.

Umgangssprachlich ausgedrückt: Ich kenne meinen Einkaufspreis und möchte jetzt einen Verkaufspreis ermitteln. Wenn ich das Produkt verkaufe, dann sollen X € oder X % an Ertrag übrig bleiben. Diese Euro-Angabe oder Prozent-Angabe bezieht sich auf den Einkaufspreis. Die Aufschlagsmarge wird also auf den Einkaufspreis aufgeschlagen (Wenn sich die Marge auf den Verkaufspreis beziehen soll (Abschlagsmarge), dann ist dieser Rechner der richtige).

Wichtig ist, den richtigen Prozentsatz der Mehrwertsteuer zu wählen.

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Tim Lilling
Tim Lilling
Dipl.-Kulturwirt
Gründer von blitzrechner.de
„Mein Ziel: Schnelle und effektive Hilfe bei Mathefragen.”
Ich habe blitzrechner.de gegründet, um Menschen eine schnelle und unkomplizierte Lösung für ihre alltäglichen Mathematikfragen zu bieten. Der Grund dafür? Es hat mich immer frustriert, erstmal mühsam auf verschiedenen Webseiten nach Daten suchen zu müssen, um sie dann in Excel zu übertragen – all das für ein einfaches Ergebnis. Blitzrechner.de übernimmt diese Arbeit: blitzschnell und mühelos zum Ergebnis, ohne Formelschlachten in Excel und zeitaufwändige Recherche.
Mehr über mich.

Formel für die Handelsspanne

Dies sind die Rechenwege für die Berechnung des Verkaufspreises mit absoluter und relativer Aufschlagsmarge:

\text{Verkaufspreis}_{netto} = \text{Einkaufspreis} + \text{Aufschlagsmarge}\ \ \text{Verkaufspreis}_{brutto} =\text{Einkaufspreis} + \text{Aufschlagsmarge}+ \text{Umsatzsteuer}

Der Bruttoverkaufspreis ergibt sich aus der Addition des Einkaufspreises, der Aufschlagsmarge und der zu veranschlagenden Umsatzsteuer.

\text{Verkaufspreis}_{netto}=\text{Einkaufspreis}*(1+\text{Aufschlagsmarge})\ \ \text{Verkaufspreis}_{brutto}=\text{Einkaufspreis}*(1+\text{Aufschlagsmarge})*(1+\text{Umsatzsteuer})

Der Verkaufspreis kann auch durch Multiplikation mit der Aufschlagsmarge und gegebenenfalls der Umsatzsteuer errechnet werden.

Beispielrechnung

\text{Verkaufspreis}_{netto}=\text{Einkaufspreis}*(1+\text{Aufschlagsmarge})\ \ \text{Verkaufspreis}_{netto}=19,80\text{ Euro}*(1+\text{26\%})\ \ \text{Verkaufspreis}_{netto}=19,80\text{ Euro}*(1+0,26)\ \ \text{Verkaufspreis}_{netto}=19,80\text{ Euro}*1,26\ \ \text{Verkaufspreis}_{netto}=24,95\text{ Euro}

In der Beispielrechnung wurde das Produkt für 19,80 € gekauft und soll mit einer Aufschlagsmarge von 26 % wieder verkauft werden. Es ergibt sich ein Nettoverkaufspreis von 24,95 €.

\text{Verkaufspreis}_{brutto}=\text{Verkaufspreis}_{netto}*(1+\text{Umsatzsteuer})\ \ \text{Verkaufspreis}_{brutto}=24,95\text{ Euro}*(1+\text{19\%})\ \ \text{Verkaufspreis}_{brutto}=24,95\text{ Euro}*(1+0,19)\ \ \text{Verkaufspreis}_{brutto}=24,95\text{ Euro}*1,19\ \ \text{Verkaufspreis}_{brutto}=29,70\text{ Euro}\ \

Um den Bruttoverkaufspreis zu errechnen, muss noch die Umsatzsteuer auf den Nettoverkaufspreis aufgeschlagen werden. In dieser Beispielrechnung wurde mit 19 % gerechnet, was als 0,19 ausgedrückt wird.

Abschlagskalkulation

Die Berechnung der Marge mit Hilfe der Abschlagskalkulation findet in der Praxis Verwendung, wenn ein Unternehmen im Nachhinein herausfinden will, wie viel Marge durch einen Verkauf nach Abzug aller Kosten erzielt wurde. Oftmals wird hier dann von realisierter Handelsspanne (Ist-Spanne) gesprochen. Sie drückt die Rentabilität einer Unternehmung aus. Sie kann als absoluter Betrag oder als relativer Prozentsatz ausgedrückt werden. Im Falle der Abschlagsrechnung wird sie ausgedrückt in Prozent des Verkaufspreises. Die Abschlagsmarge ist somit die prozentuale oder absolute Differenz zwischen dem Verkaufspreis (netto) und dem Einkaufspreis.

Umgangssprachlich ausgedrückt: Ich habe ein Produkt verkauft. Jetzt möchte ich wissen, wie viel Euro Gewinn ich damit gemacht habe.

Formel Abschlagskalkulation

\text{Abschlagsmarge}_{absolut} = \text{Verkaufspreis} - \text{Einkaufspreis}

Die Abschlagsmarge ist die Differenz zwischen Verkaufspreis und Einkaufspreis.

\text{Abschlagsmarge}_{absolut}=\frac{\text{Verkaufspreis}}{1 + \text{Umsatzsteuersatz}}- \text{Einkaufspreis}

Wenn der Verkaufspreis brutto angegeben wird, dann muss dieser noch vorher in netto umgerechnet werden.

\text{Abschlagsmarge}_{relativ}=\frac{\text{Abschlagsmarge}_{absolut}}{\text{Verkaufspreis}}

Die relative Abschlagsmarge berechnet sich aus der absoluten Abschlagsmarge und dem Verkaufspreis.

Beispielrechnung

\text{Abschlagsmarge}_{absolut}=\frac{\text{Verkaufspreis}}{1 + \text{Umsatzsteuersatz}}- \text{Einkaufspreis}\ \ \text{Abschlagsmarge}_{absolut}=\frac{24,99\text{ Euro}}{1 + \text{19 \%}}- 19,80\text{ Euro}\ \ \text{Abschlagsmarge}_{absolut}=\frac{24,99\text{ Euro}}{1+0,19}- 19,80\text{ Euro}\ \ \text{Abschlagsmarge}_{absolut}=\frac{24,99\text{ Euro}}{1,19}- 19,80\text{ Euro}\ \ \text{Abschlagsmarge}_{absolut}=21,00\text{ Euro}- 19,80\text{ Euro}\ \ \text{Abschlagsmarge}_{absolut}=1,20\text{ Euro}

In der Beispielrechnung wurde das Produkt für 19,80 € gekauft und für 24,99 € inklusive Umsatzsteuer (19 %) wieder verkauft. Erst wird die Umsatzsteuer aus dem Bruttoverkaufspreis herausgerechnet (19 % werden hier als 0,19 dargestellt) und dann der Einkaufspreis subtrahiert. Es ergibt sich eine absolute Abschlagsmarge von 1,20 €.

\text{Abschlagsmarge}_{relativ}=\frac{\text{Abschlagsmarge}_{absolut}}{\text{Verkaufspreis}}\ \ \text{Abschlagsmarge}_{relativ}=\frac{1,20\text{ Euro}}{21,00\text{ Euro}}\ \ \text{Abschlagsmarge}_{relativ}=0,0571\ \ \text{Abschlagsmarge}_{relativ}=5,71\%

Die relative Abschlagsmarge berechnet sich aus der Division der absoluten Abschlagsmarge durch den Verkaufspreis. In dieser Beispielrechnung beträgt die relative Abschlagsmarge 5,71 %, da dies dem errechneten Wert von 0,0571 entspricht.

Aufschlagsrechnung mit gewünschter Ziel-Abschlagsmarge (somit Marge bezogen auf den Verkaufspreis)

Hierbei handelt es sich um eine besondere Variante der Aufschlagskalkulation. Es soll so viel auf den Einkaufspreis aufgeschlagen, so dass eine gewünschte Abschlagsmarge erreicht wird. Die gewünschte Abschlagsmarge kann dabei sowohl als Prozentwert, aber auch als absoluter Wert angegeben werden.

Umgangssprachlich ausgedrückt: Ich kenne meinen Einkaufspreis und möchte jetzt einen Verkaufspreis ermitteln. Wenn ich das Produkt verkaufe, dann sollen X € oder X % an Gewinn übrigbleiben. Diese Euro-Angabe oder Prozent-Angabe bezieht sich auf den Verkaufspreis (und nicht auf den Einkaufspreis!).

Was ist Marge? Eine Einführung

Der Begriff Marge kommt aus dem Französischen und bedeutet Handelsspanne, Verdienstspanne- oder Preisspanne. Für Kaufleute ist die Marge überaus wichtig. Denn die Preisdifferenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis ist die Grundlage für jede ökonomische Geschäftstätigkeit.

Marge berechnen

Die Marge ist der Betrag, der Unternehmern und Kaufleuten zur Verfügung steht, um alle laufenden Kosten zu begleichen. Der restliche Betrag ist dann ein Gewinnbeitrag, den der Händler beziehungsweise der Unternehmer mit seiner Ware erzielt hat. Eine Handelskalkulation ist daher unabkömmlich für alle Geschäftsleute.

Die Marge wird häufig in Prozent, also relativ zum Einkaufs- oder Verkaufspreis, angegeben. Sie kann aber auch in absoluten Eurobeträgen dargestellt werden. Die Marge sollte im positiven Bereich liegen, ansonsten muss der Händler Verluste in Kauf nehmen. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regeln, denn vorübergehend darf die Handelsspanne auch negativ sein. Das passiert zum Beispiel in Situationen, in denen ein Unternehmen mit Kampfpreisen versucht, einen hohen Marktanteil zu erreichen.

Gewinnberechnung

Grundsätzlich gilt es zwischen der Aufschlagsmarge oder -spanne (Aufschlag eines absoluten oder prozentualen Wertes auf den Einkaufspreis) und der Abschlagsmarge oder -spanne (Abschlag eines absoluten oder prozentualen Wertes vom Verkaufspreis) zu unterscheiden. So finden sich in diesem simplen Beispiel zwei „Margen“ wieder: bei einem Einkaufspreis von 4€ und einem Verkaufspreis von 5€ beträgt die Aufschlagsmarge 25%, die Abschlagsmarge jedoch 20%.

Muss die Marge immer im positiven Bereich sein oder kann man vorübergehende negative Margen akzeptieren?

Negative Margen sind insbesondere in zwei Konstellationen denkbar. Zum einen beim Markteintritt. Möchte ein Unternehmen seine Leistungen erstmalig am Markt positionieren, kann es versuchen, in einer Anlaufphase negative Margen, und damit Verluste, zu akzeptieren. Allerdings muss das Ziel sein, in absehbarer Zeit auskömmliche Margen zu erzielen, da ansonsten die Insolvenz droht. Denkbar ist auch, dass Unternehmen bei einer Leistung bewusst negative Margen in Kauf nimmt, weil damit die Margen anderer Produkte erhöht werden. So wurden in der Vergangenheit häufig Tintenstrahldrucker mit negativen Margen verkauft, weil die Verluste über die Druckerpatronen, bei denen hohe Margen erzielt wurden, überkompensiert werden konnten. Das Problem taucht auf, wenn sich neue Marktteilnehmer etablierten, die nur Druckerpatronen (mit hohen Margen) verkaufen und für die anderen Unternehmen dann die Cash Cows wegbrechen.

Prof. Dr. Stephan Kudert Lehrstuhl für Allg. Betriebswirtschaftslehre, insbes. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung an der Europa-Universität Viadrina

Gestaffelte Marge

Je nach Preissensibilität der Kunden, kann es vorteilhaft sein nicht immer die selbe Marge aufzuschlagen. Kostet beispielsweise ein Ersatzteil 40€ , dann würde bei einem 50%-igen Aufschlag der Nettopreis 60€ betragen, die Marge 20€. Zumindest gefühlt steht die Marge also in einem ausgewogenen Verhältnis zum Einkaufspreis.

Kostet ein Ersatzteil aber bereits 1000€, würde der Aufschlag bei gleichbleibender prozentualer Marge von 50% schon 1500€ betragen. Nur wenig Kunden würden dies als fair empfinden.

In diesen Fällen bietet es sich an, eine so genannte gestafelte Marge (Klassen, Korridore) festzulegen. Zum Beispiel bei Einkaufspreisen von 0-100€ = 50% Marge, bei 101-500€ = 40%; 501-1000€ = 30% usw. Oder die Prozenthöhe als Funktion des Einkaufspreises festlegen. Ersteres hat den Nachteil, dass es Sprünge gibt, zweiteres heißt de facto, dass man einen festdefinierten absoluten Aufschlag auf egal welchen EK gibt. Aber ob das für die entsprechende Dienstleistung/Ware wirklich Sinn macht, muss sich jeder Kaufmann individuell überlegen.

Zusammenfassung: Unterschied zwischen den beiden Margeberechnungen

MethodeAufschlagskalkulation
(Aufschlag auf den Einkaufspreis)
Abschlagskalkulation
(Abschlag vom erzielten Umsatz)
ZweckWie lautet der optimale Verkaufspreis für ein Produkt/Dienstleistung?
Was muss mindestens auf den Einkaufspreis aufgeschlagen werden, um einen Gewinn zu machen?
Die Berechnung wird vor einem Verkauf gemacht.
Wie viel Marge hat die Unternehmung mit dem Verkauf erwirtschaften können?
Die Berechnung wird üblicherweise nach einem Verkauf gemacht.
Berechnung\text{Einkaufspreis: 100 Euro}\\ \\ \text{Marge: }+\text{100 }\%\\ \\ \text{Verkaufspreis (netto):}\\ \\ \text{200 Euro}\\ \\ \text{Verkaufspreis inkl. MwSt.:}\\ \\ \text{200}+\text{19 }\%\text{ MwSt.}\\ \\ =\text{238 Euro} \text{Verkaufspreis inkl MwSt.:}\\ \\ \text{238 Euro}\\ \\ \text{Verkaufspreis ohne MwSt.:}\\ \\ \text{238 Euro}-\text{19 }\%\text{ MwSt.}\\ \\ =\text{200 Euro}\\ \\ \text{Einkaufspreis war: 100 Euro}\\ \\ \text{relative Marge: }\text{50 }\%\\ \\ \text{absolute Marge: }\text{100 Euro}