Test-No2-Artikel für Drafts

Der Fleischrechner zeigt Ihnen, wie viel Fleisch Sie im Laufe der Zeit essen. Welche Folgen die Tierhaltung hat. Und inwieweit Klima und Umwelt entlastet werden, wenn Sie Ihren Fleischkonsum reduzieren. Vegetarier und Veganer finden heraus, wie viel sie bereits eingespart haben.

Fleischrechner

Fleischkonsum: Der Status Quo

Wussten Sie, dass jeder Deutsche pro Jahr im Schnitt 52 Kilogramm Fleisch verzehrt? Das bedeutet: Innerhalb von 10 Jahren konsumiert jeder Durchschnittsdeutsche ein Kalb, vier Schweine und 113 Hühner. In den vergangenen Jahren geht der Fleischkonsum zwar zurück. Aber er liegt noch immer über dem weltweiten Durchschnitt. Das ist ein Problem. Denn die Fleischerzeugung hat häufig negative Folgen für Klima und Umwelt.

Klimaschädliche Treibhausgase durch Fleisch

Die Landwirtschaft in Deutschland sorgt für etwa genauso viele klimaschädliche Gase wie die Industrie. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Tierhaltung. Dort entweicht so viel klimaschädliches Methan wie in keinem anderen Bereich in Deutschland.

Methan durch Tierhaltung

Methan (CH4) ist ein besonders klimaschädliches Treibhausgas: es ist etwa 25-mal schädlicher als CO2. Am meisten Methan entsteht bei der Haltung von Rindern und dort vor allem bei Milchkühen. Erst mit großem Abstand folgen Schweine. Eine noch viel kleinere Rolle spielen Pferde, Schafe, Ziegen und auch Geflügel. Obwohl es deutlich weniger Rinder (11 Mio.) als Schweine (26 Mio.) und erst recht als Geflügel (173 Mio.) gibt.

Methan entsteht vor allem bei der Verdauung in Rindern. Je mehr Futter nötig ist, desto mehr Methan. Wer auf Rindfleisch verzichtet, kann daher schon einiges an Treibhausgasen vermeiden.

Milchkühe verbrauchen jeodch noch größere Mengen an Futter als andere Rinder. Deshalb sorgen sie für besonders viel Methan. Wer auch Milchprodukte wie Käse oder Butter meidet, kann also noch deutlich mehr gutmachen.

Mythos natürlicher CO2-Kreislauf

Bei der Rinderhaltung ist oft die Rede von einem natürlichen Kreislauf:

  • Gras als Nahrung der Rinder speichert jede Menge CO2.
  • Rinder stoßen zwar jede Menge klimaschädliches Methan aus.
  • Aber das wird innerhalb vergleichsweise weniger Jahre wieder zu CO2…
  • … und dann wieder vom Gras gespeichert.

Doch Weidehaltung mit einfachem Grasfutter ist nicht die Regel:

  • Zwei Drittel der deutschen Rinder haben keinen Zugang zu Weiden.
  • Ihr Futter besteht neben Gras vor allem aus Mais, Getreide, Raps und Soja – aufwendig produziert und teilweise importiert.

Ein weiteres Problem: Die massenhaft anfallende Gülle von Rindern und Schweinen. Sie sorgt unter anderem für viel klimaschädliches Lachgas – und zwar mit steigender Tendenz. Wie bei Methan und CO2 auch. Die Konzentration dieser drei klimaschädlichen Gase in der Atmosphäre ist nicht etwas gleichbleibend. Sie nimmt immer weiter zu. Von einem unbedenklichen natürlichen Kreislauf kann also keine Rede sein.

Im Schnitt sorgt jeder Deutsche allein durch seinen Fleischkonsum für 5.050 kg Treibhausgase pro Jahr.

Gülle als vielfältiges Problem für Umwelt und Klima

Gülle ist eine Mischung aus Urin und Kot von landwirtschaftlichen Nutztieren wie zum Beispiel Schweinen oder Rindern – und gilt als wichtiger natürlicher Dünger. Doch zu viel Gülle aus der Massentierhaltung sorgt für viele Probleme.

Gülle aus Tierhaltung verschmutzt Trinkwasser

Wo viele Nutztiere gehalten werden, gibt es in Grundwasser, Flüssen und Seen besonders viel Nitrat. Verantwortlich dafür ist das Düngen von Feldern mit zu viel Gülle. So gelangt Nitrat auch ins Trinkwasser. Das muss dann mit großem Aufwand gefiltert werden. An etwa 17 Prozent aller Messstellen werden die Grenzwerte für Nitrat im Grundwasser überschritten. Besonders betroffen sind Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz.

Vom Europäischen Gerichtshof ist Deutschland bereits zu strengeren Maßnahmen gegen Nitrat-Belastung verurteilt worden.

Klimaschädliche Gase durch Gülle

Gülle dünstet unter anderem Lachgas aus, das besonders klimaschädlich ist. Auch Ammoniak wird freigesetzt, was zur Bildung von Feinstaub führt. Dazu kommen Transporte über weite Strecken, um Gülle besser innerhalb Europas zu verteilen: Mehr als 200 Kilometer sind zum Beispiel in Niedersachsen keine Seltenheit. Das belastet Klima und Umwelt zusätzlich.

Antibiotika im Grundwasser durch Gülle

Auch Antibiotika gelangen über Gülle ins Grundwasser. Das zeigen Funde in Niedersachsen. Hohe Konzentrationen an Antibiotika kommen vor allem in der Gülle von Geflügel und Schweinen vor, aber auch bei der von Rindern. Der Verzehr von Antibiotika-Rückständen gilt als unbedenklich. Die gesetzlich festgelegten Höchstmengen überschreiten sie bisher nicht. Aber sie begünstigen multiresistente Keime. Wer dagegen etwas tun will: Für Bio-Produkte gelten strengere Antibiotika-Regeln.

Hoher Antibiotikaverbrauch in der Tierzucht

Im Schnitt bekommt jeder Deutsche innerhalb von 10 Jahren 47 Tagesdosen Antibiotika verschrieben. Die von ihm in dieser Zeit verzehrten Tiere 219 Tagesdosen.

Das größte Problem hierbei: Es kommen auch sogenannte Reserveantibiotika zum Einsatz – also Antibiotika, die eigentlich für humanmedizinische Notfälle reserviert sein sollten. Dadurch entstehen multiresistente Keime, denen die meisten Antibiotika nichts anhaben können. Diese gefährlichen Keime gelangen auf verschiedenen Wegen in die Umwelt:

  • durch Lüftungsanlagen von Ställen in die nähere Umgebung
  • von infizierten Tieren auf Menschen
  • durch Gülle auf Gemüsefelder
  • bei Hygienemängeln auch in Fleisch, Wurst und Milchprodukten
Bei Bio-Produkten sind solche Keime deutlich seltener. Ein Grund dafür: Antibiotika werden nicht so häufig eingesetzt – und Reserveantibiotika sind sogar zum Teil verboten.

Rückstände von Antibiotika stecken auch in Lebensmitteln, etwa wenn zwischen Behandlung und Verzehr nicht genügend Zeit liegt. Für Bio-Produkte gelten in diesem Fall ebenfalls strengere Regeln. Auch im Grundwasser sind Antibiotika-Rückstände bereits nachgewiesen worden. Allerdings werden bei all diesen Rückständen keine gesetzlich festgelegten Höchstmengen überschritten.

Fazit: Durch (teilweisen) Fleischverzicht lassen sich enorme Mengen an Antibiotika einsparen. Auch der Verzehr von Bio-Fleisch bedeutet weniger Einsatz von Antibiotika.

Seit einigen Jahren beobachten Fachleute […], dass sich weltweit bakterielle Krankheitserreger ausbreiten, die gegen Antibiotika weniger empfindlich oder völlig resistent sind. Dafür verantwortlich sind der unsachgemäße und übermäßige Gebrauch von Antibiotika sowie Hygienemängel in der Human- und Veterinärmedizin. Versagt eine antibiotische Therapie, kann dies für Patientinnen und Patienten schwerwiegende, auch tödliche Folgen haben. […] Im Bereich der Nutztierhaltung und Lebensmittelproduktion verursacht die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen ebenfalls Probleme. So erschwert sie die Behandlung von an bakteriellen Infektionen erkrankten Tieren genauso, wie dies beim Menschen der Fall ist. […] Resistente Bakterien können von Tieren auf den Menschen oder auch umgekehrt – vom Menschen auf das Tier – übertragen werden. Eine Übertragung ist nicht nur bei Kontakt mit einem infizierten Tier möglich, sondern auch durch den Kontakt mit dem Fleisch geschlachteter Tiere, das mit resistenten Erregern kontaminiert ist, oder den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln.

Die Bundesregierung, Antibiotika-Resistenzen bekämpfen

Konventionelles Fleisch vs. Bio-Fleisch

Bio-Fleisch ist deutlich teurer als konventionelles Fleisch. Aber ist es in Sachen Gülle, Treibhausgase und Antibiotika auch deutlich besser? Jein. Denn zumindest in ein paar Fällen gibt es keine großen Unterschiede oder sogar Nachteile beim Bio-Fleisch.

Gülle ist bei Bio-Haltung weniger problematisch. Denn es gelten strengere Vorgaben. Je kleiner die landwirtschaftliche Nutzfläche (Acker) ist, desto weniger Tiere dürfen gehalten werden. So entstehen keine Überschüsse an Gülle.

Bei den Treibhausgasen ist nur eines klar: Bio-Rindfleisch sorgt für deutlich mehr Treibhausgas als konventionelles. Denn bei der Bio-Haltung dauert es länger, bis die gleiche Menge Fleisch entsteht. Für Schweine und Hühner kommen Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen. Bio-Schweinefleisch verursachte laut deutscher Studie etwas mehr Treibhausgas, laut österreichischer Studie deutlich weniger. Bei Geflügel sind die Unterschiede gering.

In Zeiten der Massentierhaltung sind Behandlungen mit verschiedensten Antibiotika an der Tagesordnung. Die Gefahr, eine große Zahl Tiere zu verlieren, scheint für die Fleischproduzenten zu groß.

Für Antibiotika gelten bei Bio-Produkten ebenfalls strengere Regeln. Die Medikamente dürfen nicht vorbeugend eingesetzt werden. Die Anzahl der Gaben ist begrenzt – und die Wartezeit bis zum Verkauf länger. Je nach Bio-Verband gibt es zusätzliche Regeln. Demeter etwas verbietet den Einsatz von Reserveantibiotika. In Bio-Lebensmitteln werden kaum antibiotikaresistente Keime nachgewiesen – ein klarer Pluspunkt im Vergleich zu konventionellem Fleisch.

In Sachen Tierwohl schneidet die Bio-Landwirtschaft ebenfalls besser ab. Dafür sorgen unterschiedliche Mindeststandards, etwa für Platz im Stall, Auslauf und Weidegang. Je nach Siegel oder Anbauverband sind die Standards unterschiedlich streng: Bioland, Demeter und Naturland haben die strengsten Tierwohl-Standards, wie eine Übersicht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt.

Fakt ist auch: Viele behaupten zwar, dass Sie Fleisch fast nur bei ihrem Metzger oder Fleischer vor Ort kaufen. Doch mit Abstand am meisten wird immer noch beim Discounter gekauft – und damit vor allem konventionelles Fleisch aus einigen wenigen Großbetrieben. Dort werden besonders viele Antibiotika und problematische Futtermittel genutzt.

Ganz nach dem Motto: "Es ist nicht alles Gold, was glänzt" müssen sich auch vegetarische Lebensmittel wie Sojabohnen mitunter jede Menge Kritik gefallen lassen. So wird ein Teil des Sojas in Südamerika angebaut. Um mehr Land zu gewinnen, werden dafür weite Teile der Regenwälder durch Brandrodung zu Nutzfläche umgewandelt. Verbraucher sollten daher genau prüfen, woher der Soja stammt. Für Soja aus Bio-Landwirtschaft oder der EU gelten strenge Regeln. So ist der Einsatz von genmanipulierten Saatmitteln und auch die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln wie Pestiziden stark reglementiert.
Ganz nach dem Motto: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ müssen sich auch vegetarische Lebensmittel wie Sojabohnen mitunter jede Menge Kritik gefallen lassen. So wird ein Teil des Sojas in Südamerika angebaut. Um mehr Land zu gewinnen, werden dafür weite Teile der Regenwälder durch Brandrodung zu Nutzfläche umgewandelt. Verbraucher sollten daher genau prüfen, woher der Soja stammt. Für Soja aus Bio-Landwirtschaft oder der EU gelten strenge Regeln. So ist der Einsatz von genmanipulierten Saatmitteln und auch die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln wie Pestiziden stark reglementiert.

Wer sein Fleisch wirklich beim Bio-Anbieter seines Vertrauens kauft, muss bei den Preisen kräftig schlucken. Das dürfte schon bei den meisten dazu führen, deutlich weniger Fleisch zu essen. Wer auch bei der Herkunft des Fleischs auf Regionalität achtet, reduziert die Auswirkungen auf Klima und Umwelt weiter. Denn Fleisch von grasgefütterten Tieren aus der Nähe ist nachhaltiger als das aus Neuseeland, Nord- oder Südamerika. In Brasilien (Stichwort: Regenwald-Rodung) und den USA wird übrigens auch der meiste Soja für Tierfutter angebaut. Bio-Soja für Lebensmittel kommt dagegen vor allem aus Süd- und Osteuropa.

Für ein Kilo Schweinefleisch sind etwa 2,5 bis 5,5 Kilo Futter nötig. Wieso also den Umweg über das Tier nehmen? Viel effizienter wäre es, Getreide, Soja oder Mais direkt zu essen beziehungsweise zu verarbeiten anstatt es zu verfüttern.

Wie funktioniert der Rechner?

Der Fleischrechner berechnet die Umwelt- und Klimabelastung durch Tierzucht für den eigenen Fleischbedarf. Insbesondere wird dabei auf Gülle, Treibhausgase und Antibiotika eingegangen. Standardwerte wie der durchschnittliche Fleischkonsum sind bereits vorausgefüllt, können aber einfach auf das eigene Essverhalten angepasst werden. So erhält jeder sein ganz persönliches Ergebnis.

Daten und Rechenweg des Fleischrechners

Im ersten Schritt wird der eigenen Fleischkonsum hochgerechnet auf 10 Jahre. In einem zweiten Schritt wird simuliert, wie viele Ressourcen eingespart werden, wenn ein Teil der Fleischmahlzeiten durch eine vegetarische Alternative ersetzen werden. Im Falle des Fleischrechners wurde Tofu als vegetarische Alternative gewählt, da Tofu den wohl am bekanntesten Fleischersatz darstellt. Gleichwohl gibt es viele Vegetarier und Veganer, die gar kein Tofu verzehren. Somit wurde Tofu hier nur exemplarisch für die vegetarische Ernährung herangezogen. Statt Tofu hätten auch Hülsenfrüchte oder Gemüse für die Berechnung verwendet werden können.

Verwendete Fleischkonsum-Werte

Der Durchschnittsdeutsche verspeist im Jahr ca.:

  • Schwein: 29,0 kg Fleisch
  • Rind: 8,7 kg Fleisch
  • Huhn: 12,7 kg Fleisch

Jedes Tier hat im Durchschnitt (Mittelwert) eine Schlachtmasse von:

  • Schwein: 98,9 kg Fleisch
  • Rind: 372,6 kg Fleisch
  • Huhn: 1,73 kg Fleisch

Jedoch landet diese Schlachtmasse nicht auf den Tellern, sondern Teile davon werden anderweitig verwendet oder entsorgt. Wir gehen von folgenden Verwendungskoeffizienten aus:

  • Schwein: 77% der Schlachtmasse
  • Rind: 52,75% der Schlachtmasse
  • Huhn: 73% der Schlachtmasse

Somit kann aus der verspeisten Menge, die Anzahl der ungefähr geschlachteten Tiere berechnet werden: 

\text{geschlachtete Tiere}= \\ \frac{\text{(Fleischverzehr in kg)}}{\text{(Schlachtgewicht pro Tier in kg)}\times\text{(Verwendungskoeffizient)}}

Verwendete CO2-Werte

Der jährliche CO2-Ausstoß wird durch einfache Multiplikation mit dem jährlichen Fleischverzehr berechnet: 

\text{Co2 Ausstoss}= \\ \text{(Fleischverzehr pro Jahr in kg)}\times\text{(C02 zur Erzeugung von 1 kg Fleisch)}

Dabei wird von folgenden Durchschnittswerten ausgegangen:

  • Schwein: 4,6 kg CO2 pro kg Fleisch
  • Rind: 13,6 kg CO2 pro kg Fleisch
  • Huhn: 5,5 kg CO2 pro kg Fleisch

Wenn Fleisch durch Tofu substituiert wird, verringern sich Ressourcenverbräuche. Für dieses Beispiel wir haben einen CO2-Ausstoß von 1,0 kg pro kg Tofu angenommen.

Einsatz von Antibiotika

Zur Berechnung der gesamten Tagesdosen von Antibiotika wird zunächst die Anzahl der geschlachteten Tiere ermittelt und mit den durchschnittlichen Tagesdosen multipliziert. 

Somit kann aus der verspeisten Menge, die Anzahl der ungefähr geschlachteten Tiere berechnet werden:

\text{geschlachtete Tiere}= \\\\ \frac{\text{(Fleischverzehr in kg)}}{\text{(Schlachtgewicht pro Tier in kg)}\times\text{(Verwendungskoeffizient)}}

Einsatz von Antibiotika

RindGeflügel SchweinMensch
Tagesdosen pro Jahr017,9872,7354,7

Klimaschädliche Gase

Emmission von Methan durch Rinder Forum Moderne Landwirtschaft e.V.

Fleischmenge

Die im Rechner hinterlegten Verzehrmengen an Fleisch erscheinen auf den ersten Blick sehr hoch. Die meisten Menschen schätzen ihren eigenen Fleischkonsum deutlich niedriger ein. Woran liegt das?

  • Fleischanteil nicht deklariert: Wer Fertigprodukte isst oder auswärts isst, hat keine Kontrolle über den enthaltenen Fleischanteil. So wird unbewusst deutlich mehr Fleisch konsumiert als gedacht.
  • Verstecktes Fleisch: Gelatine in Gummibärchen oder Medikamenten, Kälberlab im Käse, Bestandteile von Schwein, Rind und Geflügel in Kartoffelchips – das ist so genanntes „Verstecktes Fleisch“.
  • Tiere bestehen aus mehr als „Fleisch“: Der Fleischrechner rechnet die Daten des verzehrten Fleisches hoch auf das Schlachtgewicht. Denn Gliedmaße, Innereien, Haut (beim Rind), Knochen, Knorpel, Sehnen und andere Teile von Nutztieren werden nicht verzehrt. Beispiel: Eine Kuh, die 500 kg wiegt (Schlachtgewicht) liefert nur 263,75 kg Fleisch.

Durchschnittswerte:

durchschnittlicher Verzehr pro Person im Jahrauf die Woche gerechnet ergeben das
Rind8,7 kg167 g
Geflügel12,7 kg245 g
Schwein29,0 kg557 g

Welchen Quellen wurden genutzt?

Fleisch

Versorgungsbilanz Fleisch 2022: Pro-Kopf-Verzehr sinkt auf 52 Kilogramm
https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/230403_Fleischverzehr.html

Statistisches Bundesamt: Globale Tierhaltung, Fleischproduktion und Fleischkonsum
https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/landwirtschaft-fischerei/tierhaltung-fleischkonsum/_inhalt.html

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft: Fleisch und Geflügelwirtschaft in Bayern 2021
https://lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten/informationen/iem4_fleisch_und_gefluegel_2021_lfl-information.pdf

Statistisches Bundesamt: Geflügelschlachtereien, Geschlachtete Tiere, Schlachtmenge
https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=41322-0002&leerzeilen=false#abreadcrumb

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Zahlen zur Nutztierhaltung
https://www.bmel-statistik.de/landwirtschaft/tierhaltung

Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung zu Haltungsformen
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/08/PD21_N051_41.html

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Woher kommt das Futter für unsere Nutztiere?
https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/haetten-sies-gewusst/tierhaltung/woher-kommt-das-futter-fuer-unsere-nutztiere

Verbraucherzentrale: Vegane und vegetarische Lebensmittel – frei von tierischen Zutaten?
https://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/vegane-und-vegetarische-lebensmittel-frei-von-tierischen-zutaten

Treibhausgase

ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung: Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland
https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads/Reinhardt-Gaertner-Wagner-2020-Oekologische-Fußabdruecke-von-Lebensmitteln-und-Gerichten-in-Deutschland-ifeu-2020.pdf

Umweltbundesamt: Emissionsentwicklung in Deutschland
https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland#emissionsentwicklung

Umweltbundesamt: Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen
https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas

Umweltbundesamt: Klimagase aus landwirtschaftlich genutzten Böden
https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas#klimagase-aus-landwirtschaftlich-genutzten-boden

Umweltbundesamt: Atmosphärische Treibhausgas-Konzentrationen
https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/atmosphaerische-treibhausgas-konzentrationen

Gülle

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsen: Richtwerte für den monatlichen Wirtschaftsdüngeranfall von Rindern
https://www.landwirtschaft.sachsen.de/download/Tab_29_Richtwerte_monatl_Wirtschaftsduengeranfall_Rinder_2019-02-19.pdf

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsen: Richtwerte für den monatlichen Wirtschaftsdüngeranfall von Schafen, Ziegen, Pferden sowie Schweinen
https://www.landwirtschaft.sachsen.de/download/Tab_30_Richtwerte_monatl_Wirtschaftsduengeranfall_Schafe_Ziegen_Pferde_Schweine_2019_02_20.pdf

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Sachsen: Richtwerte für den monatlichen Wirtschaftsdüngeranfall von Geflügel und Kaninchen
https://www.landwirtschaft.sachsen.de/download/Tab_31_Richtwerte_monatl_Wirtschaftsduengeranfall_Gefluegel_Kaninchen_2019_02_20.pdf

Umweltbundesamt: Nitrat im Grundwasser
https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-nitrat-im-grundwasser

Umweltbundesamt: Karte zum Nitratbericht nach EU-Nitratrichtlinie
https://gis.uba.de/maps/resources/apps/nitratbericht_eu_richtlinie/index.html?lang=de

Antibiotika

Süddeutsche Zeitung: Wenn resistente Keime im Gülletransport mitreisen
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tierhaltung-guelle-antibiotika-1.5118314

Umweltbundesamt: Tierarzneimittel in der Umwelt
https://www.umweltbundesamt.de/eintrag-vorkommen-von-tierarzneimitteln-in-der

Verbraucherzentrale: Antibiotika und resistente Keime: Bei Bio-Produkten deutlich seltener
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/antibiotika-und-resistente-keime-bei-bioprodukten-deutlich-seltener-53091

WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK: Arzneiverordnungs-Report 2019
https://www.wido.de/news-presse/pressemitteilungen/2019/arzneiverordnungs-report-2019/

Bundesregierung: DART 2020 – Antibiotika-Resistenzen bekämpfen zum Wohl von Mensch und Tier
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/antibiotika-resistenzen/antibiotika-resistenzstrategie.html

Deutsche Umwelthilfe: Antibiotika in der Massentierhaltung
https://www.duh.de/themen/natur/naturvertraegliche-landnutzung/landwirtschaft/antibiotika-in-der-massentierhaltung

Konventionelles Fleisch vs. Bio-Fleisch

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Öko-Landbau – was heißt das?
https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-funktioniert-landwirtschaft-heute/oekolandbau-was-heisst-das

ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung: Transport und Verpackung entscheiden oft über die Klimabilanz unserer Lebensmittel
https://www.ifeu.de/service/nachrichtenarchiv/ob-apfel-oder-ananas-transport-und-verpackung-entscheiden-oft-ueber-die-klimabilanz-unserer-lebensmittel/

Der Standard: Ist Bio-Fleisch klimafreundlicher als konventionelles?
https://www.derstandard.de/story/2000138214075/ist-bio-fleisch-klimafreundlicher-als-konventionelles

demeter: Richtlinien 2023 (Seite 62)
https://www.demeter.de/sites/default/files/2022-12/RiLi_2023_mit_Inhaltsverzeichnis.pdf

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Zahlen zur Nutztierhaltung: Label für mehr Tierwohl
https://www.tierwohl-staerken.de/einkaufshilfen/tierwohl-label/

Statistisches Bundesamt zur Fleischindustrie: Gut 24 % des Umsatzes im Jahr 2021 entfielen auf 1 % der Betriebe
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/07/PD22_N041_42_61.html

Thünen-Institut zur Tierernährung: Gras, Getreide, Wasser
https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/zi031990.pdf

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Soja – Nahrungsmittel für Tier und Mensch
https://www.landwirtschaft.de/diskussion-und-dialog/umwelt/soja-nahrungsmittel-fuer-tier-und-mensch

Zusammenfassung

  • Der Fleischkonsum der Deutschen ist mit 52 Kilogramm pro Jahr und Person insgesamt immer noch sehr hoch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ein Viertel bis die Hälfte davon.
  • Herstellung von Fleisch und Massentierhaltung führen zu vielen Problemen: große Mengen an umwelt- und klimafeindlicher Gülle, viele besonders klimaschädliche Treibhausgase und enormer Antibiotika-Verbrauch. Vegetarische/vegane Ernährung ist deutlich schonender für Umwelt und Klima.
  • Lebensmittel wie Getreide oder Soja sind „effiziente“ Nahrungsmittel und können Fleisch ernährungsphysiologisch ersetzen. Geschmacklich sind Bratlinge, Tofu & Co bisher für viele Menschen kein gleichwertiger Fleischersatz. Aber das Angebot an fleischlosen Alternativen wächst – und damit auch die geschmackliche Vielfalt.
  • Diskussionen zwischen Vegetariern/Veganern und eingefleischten Fleischessern werden leider häufig immer noch sehr emotional geführt. Ein klein wenig Toleranz für die Ernährungsweise des Gegenübers tut allen gut.
Nach oben springen Infografiken downloaden Auf Facebook teilen