Deckungsbeitrag-Rechner: Stückkosten, fix/variabel, Formel

Der Deckungsbeitrag ist die Differenz zwischen Umsatz und den variablen Kosten und soll die Fixkosten mindestens decken. Mit diesem Rechner kann eine Deckungsbeitragsrechnung durchgeführt werden. Zusätzlich finden Sie die verwendete Formel sowie nützliche Hintergrund-Infos und praktische Tipps!

Deckungsbeitrag berechnen


Was ist ein Deckungsbeitrag?

Der Deckungsbeitrag gibt an, welcher Anteil von einem Verkaufserlös — also dem Umsatz — zur Deckung von Fixkosten heran gezogen werden kann. Zieht man die variablen Kosten von den Erlösen ab, so erhält man den Deckungsbeitrag. Das für genaue Berechnungen von Deckungsbeiträgen genutzte Verfahren ist die Deckungsbeitragsrechnung. Die Deckungsbeitragsrechnung spielt sowohl planerisch (beispielsweise für die Kalkulation von Verkaufspreisen), als auch bei der Ergebnisanalyse (beispielsweise zur Berechnung der Rentabilität/Profitabilität und Ermittlung der Marge) eine wichtige Rolle.

Arten des Deckungsbeitrages

Der Deckungsbeitrag kann als Gesamtdeckungsbeitrag ermittelt werden, der durch den Absatz einer bestimmten Menge von Produkten erwirtschaftet wird. Mit dem so genannten Stückdeckungsbeitrag ist nur der Deckungsbeitrag gemeint, der im Preis eines einzelnen bestimmten Produktes enthalten ist.

Berechnung des Deckungsbeitrages

Mathematisch ist der Gesamtdeckungsbeitrag durch die Formel DB = E – Kv definiert. Dabei ist DB der Deckungsbeitrag, E bezeichnet den Umsatzerlös in einer bestimmten Zeitspanne, während Kv für die variablen Kosten steht. Der Stückdeckungsbeitrag ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Stückerlös (Verkaufserlös je Stück oder je Einheit) einerseits und den variablen Kosten andererseits, die zur Herstellung je Stück oder je Einheit aufgewendet werden. Will man den Stückdeckungsbeitrag für eine Mengeneinheit errechnen, lautet die Formel db = p – kv. Hier steht db für den Stückdeckungsbeitrag, p für den Verkaufserlös pro Stück und kv für die variablen Stückkosten. Der Stückdeckungsbeitrag wird auch genutzt, um einen relativen Deckungsbeitrag zu errechnen. Letzterer wird hauptsächlich zur Optimierung der Produktion bei beschränkten Engpässen der Produktionskapazitäten ermittelt. Rechnerisch wird dazu der Stückdeckungsbeitrag ins Verhältnis zu einem so genannten Engpassfaktor gesetzt.

Für eine trennscharfe Deckungsbeitragsrechnung ist es wichtig, jede Kostenposition entweder den variablen Kosten oder den fixen Kosten zuzuordnen. Dabei müssen die variablen Kosten sich verursachungsgerecht auf Größen wie Produktionsmenge, Menge der erbrachten Dienstleistungen oder Umsatz beziehen und so auf die Kostenträger verteilen lassen. Fixkosten fallen unabhängig von der Menge der produzierten Güter oder erbrachten Dienstleistungen an und können deshalb den Stückkosten nicht verursachungsgerecht zugeschlagen werden. Darüber hinaus sind fixe Kosten für die Deckungbeitragsrechnung erst dann relevant, wenn sie über längere Zeit konstant bleiben und unabhängig von der Entwicklung des Umsatzes oder vom Auslastungsgrad einer Produktion bzw. der Kapazitäten eines Dienstleistungsunternehmens entstehen.

Über den Autor
Tim Lilling
Tim Lilling
Dipl.-Kulturwirt
Redaktionsleiter
„Mein Ziel: Schnelle und effektive Hilfe bei Mathefragen.”
Erst freier Journalist für die Lokalpresse, dann Festanstellung im Online-Bereich beim GEO-Magazin des Verlagshauses gruner+jahr in Hamburg. Danach habe ich in verschiedenen Positionen für Kunst- und Konsumentenwebseiten gearbeitet. 2014 habe ich blitzrechner.de gegründet, um Menschen schnell und einfach bei ihren Allagsmathefragen zu helfen. Heute sind meine Schwerpunkte Verbraucherthemen.
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Deckungsbeitragsrechnung, Teilkostenrechnung und Vollkostenrechnung

Die Deckungsbeitragsrechnung stellt eine Teilkostenrechnung dar. Im Gegensatz zur Vollkostenrechnung verzichtet sie auf eine Verteilung der fixen Kosten auf die einzelnen Kostenträger (Waren bzw. Warengruppen), da eine verursachungsgerechte Zurechnung der fixen Kosten nicht möglich ist.

Die Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung setzt die Aufteilung der kosten in fixe und variable Kosten voraus. Die variablen Kosten setzen sich zusammen aus dem Wareneinsatz und den variablen Handlungskosten (z.B. Lagerkosten, Transportkosten). Die Aufteilung der Handlungskosten in fixe und variable Handlungskosten ist in der Praxis sehr schwierig.

Der Deckungsbeitrag ist der Beitrag, um den die Erlöse eines Kostenträgers seine variablen (direkt zurechenbaren) Kosten übersteigen; dieser Betrag wird zur Deckung der fixen Kosten verwendet. Dabei kann die Deckungsbeitragsrechnung als reine Stückrechnung und als Periodenrechnung durchgeführt werden.

\text{Deckungsbeitrag pro Stueck}=\text{Verkaufspreis pro Stueck}-\text{variable Kosten pro Stueck}
\text{Deckungsbeitrag der Periode}=\text{Verkaufserloese der Periode}-\text{gesamte variable Kosten}
\text{Betriebsergebnis (Gewinn)}=\text{Deckungsbeitrag pro Periode}-\text{fixe Kosten}

Der Gesamtdeckungsbeitrag entspricht dem Betriebsergebnis vor dem Abzug von fixen Kosten. Wenn Sie also das Betriebsergebnis kennen und auch die fixen Kosten, dann können Sie diese beiden Werte einfach addieren und erhalten den Gesamtdeckungsbeitrag. Kennen Sie  nun noch die variablen Stückkosten, können Sie ganz einfach die produzierte Menge ausrechnen, wenn Sie den errechneten Gesamtdeckungsbeitrag durch die variable Stückkosten teilen.

Gesamtdeckungsbeitrag berechnen

Wie kann man das Betriebsergebnis berechnen, wenn man die Fixkosten (Kf) und variablen Kosten (Kv) hat? Der Gesamtdeckungsbeitrag entspricht dem Betriebsergebnis vor dem Abzug von fixen Kosten. Wenn man also das Betriebsergebnis kennt und auch die fixen Kosten, dann können diese beiden Werte einfach addiert werden. Man erhält dann den Gesamtdeckungsbeitrag. Kennt man nun noch die variablen Stückkosten, kann man ganz einfach die produzierte Menge ausrechnen, indem man den errechneten Gesamtdeckungsbeitrag durch die variable Stückkosten teilt.

Deckungsbeitrag für die Sortimentsgestaltung, Mindestpreis und Gewinn

Die Deckungsbeitragsrechnung ist Entscheidungsgrundlage für

  • die Sortimentsgestaltung,
  • die Ermittlung der Preisuntergrenze/Mindestpreis
  • die Berechnung der Gewinnschwelle
  • sowie für die Annahme von Zusatzaufträgen.

Sortimentsgestaltung

Die Deckungsbeitragsrechnung ist eine wichtige Entscheidungshilfe für die Sortimentsgestaltung  eines Handelsbetriebes. Auf der Grundlage der Deckungsbeitragsrechnung wird entschieden, ob eine Warengruppe bzw. eine Ware) im Sortiment geführt werden soll oder nicht. Eine Warengruppe wird nur dann angeboten, wenn ihr Deckungsbeitrag positiv ist. Würde auf der Grundlage der Vollkostenrechnung eine Warengruppe aus dem Sortiment genommen werden, könnte dies falsch sein, denn abgebaut würden nur deren variable Kosten und nicht die fixen Kosten.

Auf der Grundlage der Deckungsbeitragsrechnung kann auch festgelegt werden, welche Bedeutung jede Warengruppe im Sortiment besitzt. Ermittelt wird eine Rangordnung für die einzelnen Warengruppen anhand ihrer relativen Deckungsbeiträge. Mit Hilfe dieser Rangordnung wird zum Beispiel festgelegt, für welche Warengruppen vorrangig Werbung betrieben wird.

\text{relativer Deckungsbeitrag}=\frac{\text{absoluter Deckungsbeitrag}\times\text{100}}{\text{Verkaufserloese}}

Deckungsbeitrag und Preisuntergrenze / Mindestpreis

Die Preisuntergrenze einer Ware gibt an, wie hoch deren Nettoverkaufspreis mindestens sein muss, damit der Betrieb die Ware kurzfristig bzw. langfristig anbieten kann, ohne Nachteile zu erleiden. Bei der absoluten (kurzfristigen) Preisuntergrenze muss der Nettoverkaufspreis gerade noch die variablen Kosten je Stück decken; der Deckungsbeitrag je Stück ist null. Der Preis darf auf keinen Fall unter die kurzfristige Preisuntergrenze sinken, da dann noch nicht einmal die anfallenden variablen Kosten gedeckt werden. Auf die Deckung der fixen Kosten wird ganz verzichtet.

\text{absolute Preisuntergrenze}=\text{Wareneinstandspreis}+\text{variable Handlungskosten pro Stück}

Bei der langfristigen Preisuntergrenze muss der Nettoverkaufspreis gerade noch die gesamten Kosten je Ware decken. In diesem Fall verzichtet das Unternehmen auf das Erzielen von Gewinn, es deckt aber alle anfallenden Kosten (fixe und variable Kosten).

\text{langfristige Preisuntergrenze}=\text{Selbstkostenpreis}

Gewinnschwelle

Unter der Gewinnschwelle versteht man die Absatzmenge, ab der ein Unternehmen in die Gewinnzone kommt. Die Gewinnschwelle wird daher manchmal auch Gewinnschwellenmenge, kritische Menge oder Break-even-Point genannt.

Der Perioden-Deckungsbeitrag für eine Ware muss gerade ausreichen, um die fixen Kosten der Periode zu decken. Der Gewinn wäre in diesem Fall gleich null. Es gilt also:

\text{Perioden-Deckungsbeitrag}=\text{gesamte fixe Kosten}
\text{Deckungsbeitrag pro Stueck}\times\text{verkaufte Menge}=\text{gesamte fixe Kosten}
\text{Gewinnschwellenmenge}=\frac{\text{Selbstkostenpreis}}{\text{Deckungsbeitrag pro Stueck}}

Zusatzaufträge

Bei der Entscheidung über die Annahme von Zusatzaufträgen geht es darum, ob bei noch ungenutzter Kapazität ein Auftrag angenommen werden soll, wenn der Stückpreis unter dem derzeitigen Angebotspreis liegt. Die Entscheidung über die Annahme von Zusatzaufträgen ist auf der Grundlage der Deckungsbeitragsrechnung zu treffen. Ein Zusatzauftrag ist anzunehmen, wenn der Verkaufspreis über den variablen Kosten pro Stück liegt; es liegt ein positiver Deckungsbeitrag pro Stück vor.