Bereits mit sehr einfachen Mitteln lässt sich der Wasserverbrauch reduzieren, ohne hierbei den alltäglichen Komfort aufgeben zu müssen. Vielen Personen ist der Zusammenhang zwischen dem eigenen Verhalten und den Wasserkosten nicht bewusst. Wer täglich nur eine Minute kürzer bei etwas geringerer Temperatur duscht, spart im Jahr mehr als 50 € und liefert so einen kleinen Beitrag zum Schutz des Klimas.
Sparduschkopf nutzen
Ein großer Teil des Wasserverbrauchs deutscher Haushalte fällt bei der Körperpflege wie beim Duschen und Baden an. Duschkopf und Wasserhahn eignen sich daher am besten, um erfolgreich Wasserkosten einzusparen. Mit einem Durchlaufbegrenzer oder Perlstrahler anstelle des herkömmlichen Duschkopfs lassen sich erhebliche Erfolge erzielen, zumal hierbei durch den Verbrauch von Warmwasser auch Heizkosten eingespart werden können. Die Reinigungskraft solcher Aufsätze gegenüber einem normalen Duschkopf bleibt erhalten, lediglich Wasserdruck und -oberfläche werden durch diese intelligente Technologie erhöht. Die Anbringung der Köpfe ist mit etwas handwerklichem Geschick selbst möglich.
Für Getränke: Richtige Wassermenge nutzen
Wasserkocher bieten ein erhebliches Sparpotenzial gegenüber dem Erhitzen von Wasser für Kaffee oder Tee über die Herdplatte. Hierbei sollte auch die Menge entsprechend angepasst werden. Wer den Wasserkocher randvoll füllt, aber letztendlich nur eine kleine Menge nutzt, verschwendet viel Energie.
Rasen sprengen
So bequem das Sprengen des Rasens ist – es geht ins Geld. Nur in Zeiten richtiger Dürre sollte der Rasen früh morgens oder nach Sonnenuntergang gesprengt werden. Noch cleverer ist natürlich das Aufstellen einer Regentonne oder Bau einer Zisterne, um kostenloses Gießwasser bereitzuhalten.
Abends statt tagsüber gießen
Werden Pflanzen in den Mittagsstunden gegossen, verdunstet zu viel Wasser und macht ein schnelles Nachgießen nötig. Besser ist es deshalb, am frühen Morgen oder in den Abendstunden zu genießen.
Geschirrspülen – Nicht mit der Hand!
Wird Geschirr unter fließendem Wasser gespült, fallen in einem normalen Haushalt zwischen 100 und 150 Liter Wasser an. Eine moderne Geschirrspülmaschine ist deutlich sparsamer und benötigt nur circa ein Zehntel dieses Wasserverbrauchs.
Gemüseputzen in extra Schüssel
Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr in einer gesonderten Schüssel gereinigt werden. Dieses Wasser bietet sich anschließend als perfektes Gießwasser für die Zimmerpflanzen an.
Duschen statt Baden
Der Wasserverbrauch beim Duschen liegt zwischen 30 und 80 Liter, beim Baden werden schnell 150 bis 200 Liter erreicht. Umgerechnet wird beim Baden so viel Wasser verbraucht, wie für drei Duschen nötig wäre.
Wasser nicht laufen lassen
Ob bei der Rasur oder beim Zähneputzen – in vielen Haushalten bleibt der Wasserhahn des Waschbeckens einfach geöffnet. Hierbei wird wertvolles Trinkwasser verschwendet, das den Wasserverbrauch völlig unnötig nach oben treibt. Gerade bei der Rasur ist das halbe Auffüllen des Waschbeckens eine sinnvolle und sparsame Alternative.
Einhandhebelmischer am Waschbecken
Nur in alten Wohngebäuden sind noch Armaturen mit zwei Wasserhähnen anstelle des Einhandhebels zu finden. Zurecht: Das Regulieren der Temperatur fällt hiermit leichter und lässt in der Zwischenzeit nicht unnötig Wasser laufen. Ebenfalls zum Sparen tragen Hebelmischer bei, in deren Mittelstellung kaltes Wasser gezapft und nicht direkt Warmwasser hinzugegeben wird.
Toilettenspülung
Gegenüber alten Spülkästen von Toiletten lässt sich mit einer modernen Toilette mit Stopp-Funktion der Wasserverbrauch um 50 % auf drei bis sechs Liter reduzieren. Auch das Umrüsten alter Kästen ist möglich. Moderne Spülkästen kosten inklusive Montage zwischen 150 und 200 €, was sich als Ausgabe gerade in einem Mehrfamilienhaushalt bereits nach ein bis zwei Jahren amortisiert. Falls kein Umbau gewünscht ist, hilft ein einfacher Trick: Einfach einen Ziegelstein in den Spülkasten legen. Dieser verkleinert die Wassermenge automatisch.
Auto waschen: bloß nicht per Hand
Im Vergleich zur Autowäsche in einer modernen Waschanlage werden bei einer Handwäsche mit Schlauch gut 150 Liter mehr Wasser verschwendet. Empfehlenswert ist, auf Waschanlagen mit dem Blauen Engel und ähnlichen Auszeichnungen zu achten, da es hier zu einer Wiederverwertung des Waschwassers kommt. Nicht selten werden in solchen Anlagen nur zehn bis 20 Liter für die Wäsche benötigt, was sich außerdem positiv auf den Preis auswirkt.
Heizung: Warmwasser-Zirkulation abschalten
Bei zentraler Warmwasserzubereitung pumpt eine Zirkulationspumpe durchgängig warmes Wasser durch die Leitung. Der Vorteil: Öffnet man den Wasserhahn, so steht sehr schnell warmes Wasser zu Verfügung. Der Nachteil: Durch den Wärmeverlust in den Leitungen muss konstant nachgeheizt werden. Zudem kostet der dauerhafte Betrieb der Zirkulationspumpe viel Strom.
Die Lösung: Dauerhafte Abschaltung der Zirkulationspumpe oder Einsatz einer Zeitschaltuhr (z.b. Nachts). Zwar dauert es dann ein wenig länger, bis warmes Wasser am Hahn ankommt, aber die Kostenersparnis ist erheblich.
Warmwasser durch Sonnenenergie
Die Installation einer Photovoltaik bzw. Solarthermie-Anlage gehört zu den modernsten Alternativen, um eine Aufbereitung von Warmwasser vorzunehmen. Die Anlagen sind nicht alleine für den Stromverbrauch gedacht und sorgen für eine Erhitzung des Wassers alleine über die Sonnenenergie. Haushalte profitieren somit gleichzeitig von der Absenkung der Wasser- und Stromkosten. Wie groß das Einsparpotenzial ist, hängt vom jeweiligen Verbrauch und der Größe des Haushaltes ab. Mit moderner Technik lässt sich z. B. von vier Personen in einem Einfamilienhaus die Erhitzung von Warmwasser über die Solaranlage zu einem Anteil von knapp zwei Dritteln umsetzen.
Wassersparende Waschmaschine
Auch wenn zunächst eine größere Investition notwendig wird – der Wasserverbrauch von alten Waschmaschinen wird häufig unterschätzt. Denn häufig werden Waschmaschinen zehn Jahre oder länger genutzt – im Laufe der Zeit können so viele Tausend Liter Wasser eingespart werden. Wie viel Liter genau eine Maschine verbraucht, muss heute übrigens ausgewiesen werden. Und keine Sorge bezüglich der Reinigungskraft wassersparender Maschinen: Dank moderner Technologie lassen sich bereits mit geringerem Wassereinsatz und trotz niedriger Temperaturen sehr gute Waschergebnisse erzielen.
Wassersparende Geschirrspülmaschine
Moderne Waschmittel tragen dazu bei, dass auch bei niedrigen Temperaturen eine gründliche Sauberkeit entsteht. Auch bei stärkerer Verschmutzung sollten Öko-Waschprogramme konsequent genutzt werden. Diese setzen darauf eher länger und kälter, als kürzer und wärmer zu waschen und sparen so Energie. Die Vorbehandlung der Wäsche mit speziellen Präparaten kann sinnvoll sein (Einweichen, Gallseife), ist aber meist nicht notwendig.
Richtig Waschen
Ungefähr 20 Prozent des täglichen Wasserverbrauchs entfallen auf Hände waschen und das Spülen von Geschirr. Auch der Stromverbrauch wird hierbei in die Höhe getrieben, da im Regelfall Warmwasser verwendet wird. Durch das Einsparen von Wasser lassen sich deshalb zugleich die Stromkosten reduzieren. Beachten Sie die Labels auf Neugeräten – hier muss genau ausgewiesen sein, wie viel Strom und Wasser die Maschine verbraucht. Ein Vergleich zwischen verschiedenen Geräten ist so möglich. Moderne Geräte verbrauchen bis oft 40 Prozent weniger Wasser, als dies vor Geschirrspüler von vor zehn Jahren gilt. Oft werden nicht mal mehr zehn Liter benötigt. Dafür laufen die Waschprogramme heute länger als früher, da mit niedrigeren Temperaturen gearbeitet wird.
Rohre prüfen und Lecks beseitigen
Defekte von Dichtungen oder Lecks in Rohren können den Wasserverbrauch schleichend nach oben treiben. Um dies zu überprüfen, sollten alle Wasserverbraucher des Haushaltes ausgeschaltet und ein Blick auf die Wasseruhr geworfen werden. Wandert diese langsam weiter, ist genau von einem solchen Leck oder Defekt auszugehen.
Wassertemperatur optimal regeln
Grundsätzlich spart jede Absenkung der Temperatur von Warmwasser bares Geld. Wer in seiner eignen Wohnung mit einem Durchlauferhitzer das Wasser erwärmt, kann genau die benötigte Temperatur einstellen. 45 Grad für die Küche, zum Duschen ungefähr 38 Grad. Moderne vollelektronische Durchlauferhitzer lassen sich gradgenau regeln, sodass sofort Warmwasser mit der gewünschten Temperatur zur Verfügung steht und kein Wasser verschwendet wird.
In Mietshäusern mit einer zentralen Warmwasserzubereitung per Heizung im Keller funktioniert dieser Spartrick leider nicht. In den langen Zuleitungen würden sich bei niedrigeren Temperaturen Algen und Legionellen bilden, die Gesundheit steht dann auf dem Spiel. Die Wassertemperatur muss daher am Hahn wenigstens 65 Grad betragen. Ist die Temperatur aber deutlich höher, sollte mit dem Vermieter oder der Hausverwaltung eine Absenkung der Temperatur vereinbart werden.
Temperaturregler an der Dusche/Bad
Angenehm warm oder lieber Energie sparen – genau diese Frage stellt sich bei jedem Duschvorgang und dem Griff zur Mischbatterie. Wer während des Einseifens sparen möchte und die Dusche ausstellt, wird je nach System eine erneute Temperaturanpassung nach dem Wiedereinschalten vornehmen müssen. Hilfreich ist hier, auf eine vollelektronischen Mischbatterie zu setzen, bei der die Temperatur auf den Grad genau eingestellt wird.
Durchlauferhitzer mit Wasserspeicher: Automatisch ausschalten
Falls die Erhitzung des Wassers über elektrisch betriebene Kleinspeicher erfolgt, sollten diese konsequent ausgeschaltet oder per Zeitschaltuhr betrieben werden. Denn in den seltensten Fällen ist es notwendig, die Temperatur über 24 Stunden des Tages hinweg zu halten. Auch am Wochenende oder im Urlaub kann es sinnvoll sein, den Speicher nicht permanent und unnötig aufzuheizen.
Hartgesottene Energiesparer können den Wasserboiler natürlich auch nur dann anschalten, wenn sie wirklich heißes Wasser benötigten. In diesem Fall ist jedoch immer mit einigen Minuten Vorlaufzeit zu rechnen bis das Wasser die richtige Temperatur hat.