Der Gieß-Rechner: Kosten + Wasserverbrauch im Garten

Was kostet es eigentlich, den Garten zu bewässern? Wie viel Wasser benötigt eigentlich der Rasen oder das Gemüsebett im Sommer? Mit diesem kostenlosen Online-Rechner lassen sich sowohl die Kosten für die Bewässerung als auch die dafür benötigten Wassermengen berechnen. Zudem geben wir hilfreiche Tipps rund um das Thema Bewässerung und wie Sie einfach bares Geld sparen können. 

Das Wichtigste zum Thema  
 

  • Aufgrund des Klimawandels steigen die Temperaturen im Sommer, dadurch benötigen Gärten mehr Wasser als früher
  • Jede Pflanze braucht dabei unterschiedlich viel Wasser – So verlangt der Rasen eine viel geringere Bewässerung als das Tomatenbeet.
  • Der Wasserbedarf und somit auch die entstehenden Kosten sind auch von der Bodenbeschaffenheit abhängig: So müssen Gartenbesitzer mit sandhaltigem Boden grundsätzlich häufiger bewässern.
  • Ein größerer Garten kann so schon mal eine Wasserrechnung von 1.000 EUR pro Jahr und mehr an Gießkosten verursachen.
  • Intelligente Bewässerungssysteme können viel Arbeit sparen und die dringend benötigte Nässe direkt an die richtigen Stellen bringen.

Wasserkosten im Garten

Die Wasserkosten bestehen aus zwei Teilen: Zum einen zahlt man für das frische Wasser aus dem Wasserhahn. Zum anderen gibt es Kosten für das Abwasser – das ist das Wasser, das nach der Dusche, dem Spülen oder dem WC-Gang in die Kanalisation fließt. Je nach Region können die Preise variieren, aber als ganz grober Richtwert gilt: Für 1.000 Liter Frischwasser zahlt man ungefähr 2 € und für 1.000 Liter Abwasser nochmal 2 €. Das macht also insgesamt 4 € für 1.000 Liter Wasser.

Wenn man den Garten gießt, geht dieses Wasser nicht in die Kanalisation. Deswegen kann man einen speziellen Gartenwasserzähler für ab ca. 200 € einbauen lassen. Mit diesem Zähler zahlt man dann nur für das Frischwasser, das man im Garten verbraucht – und gibt somit nur noch die Hälfte für das Wasser aus.

Was kostet mich das Gießen?

Rasen – geringer Wasserverbrauch

Fläche in m²Wasserbedarf pro Woche in lIm Jahr (16 Wochen)Kosten Frisch- und Abwasser
10 m²150 Liter2.400 Liter9,79 €
20 m²300 Liter4.800 Liter19,58 €
50 m²750 Liter12.000 Liter48,96 €
100 m²1.500 Liter24.000 Liter97,92 €
200 m²3.000 Liter48.000 Liter195,84 €
300 m²4.500 Liter72.000 Liter293,76 €
500 m²7.500 Liter120.000 Liter489,60 €
700 m²10.500 Liter168.000 Liter685,44 €
Grundlage: Wasserbedarf von 15l pro m² pro Woche (1x wöchentlich)

Blumenbeet – mittlerer Wasserverbrauch

Fläche in m²Wasserbedarf pro Woche in lIm Jahr (24 Wochen)Kosten Frisch- und Abwasser
10 m²210 Liter4.200 Liter17,14 €
20 m²420 Liter8.400 Liter34,27 €
50 m²1.050 Liter21.000 Liter85,68 €
100 m²2.100 Liter42.000 Liter171,36 €
200 m²4.200 Liter84.000 Liter342,72 €
300 m²6.300 Liter126.000 Liter514,08 €
500 m²10.500 Liter210.000 Liter856,80 €
700 m²14.700 Liter294.000 Liter1.199,52 €
Grundlage: Wasserbedarf von 20l pro m² pro Woche (1-2x wöchentlich gießen)

Gemüsebeet – hoher Wasserverbrauch

Fläche in m²Wasserbedarf pro Woche in lIm Jahr (24 Wochen)Kosten Frisch- und Abwasser
10 m²250 Liter6.000 Liter24,48 €
20 m²500 Liter12.000 Liter48,96 €
50 m²1.250 Liter30.000 Liter122,40 €
100 m²2.500 Liter60.000 Liter244,80 €
200 m²5.000 Liter120.000 Liter489,60 €
300 m²7.500 Liter180.000 Liter734,40 €
500 m²12.500 Liter300.000 Liter1.224,00 €
700 m²17.500 Liter420.000 Liter1.713,60 €
Grundlage: Wasserbedarf von 25l pro m² pro Woche (jeden 2.Tag gießen)

Bei allen ermittelten Ergebnissen handelt es sich um Durchschnittswerte. Es sind regionale und saisonale Unterschiede möglich, welche u.a. von Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Bodenbeschaffenheit, Wind und Pflanzengröße abhängig sind.

Wasserkosten: Große regionale Unterschiede 

In Deutschland kostet ein Kubikmeter Wasser, also 1.000 Liter, im Schnitt rund 1,69 €. Hinzu kommen die Kosten für Abwasser in Höhe von durchschnittlich 2,36 €. Hier gibt es jedoch große regionale Unterschiede. 

Auch die jeweilige Bodenbeschaffenheit hat große Auswirkungen auf die benötigte Wassermenge und damit auch auf die Wasserrechnung: Gerade sandiger Boden besitzt eine große Durchlässigkeit, so versickert Wasser schneller. Zusätzlich wird aufgrund der geringen Speicherfähigkeit häufiger neues Wasser benötigt.

Dies verursacht als Resultat höhere Kosten im Rahmen der Gartenpflege als bei einem lehmhaltigen Boden. Durch einen höheren Wasserspeicherwert wird die Feuchtigkeit hier langsamer an die Wurzeln der Pflanzen abgegeben.

Über den Autor
Tim Lilling
Tim Lilling
Dipl.-Kulturwirt
Redaktionsleiter
„Mein Ziel: Schnelle und effektive Hilfe bei Mathefragen.”
Erst freier Journalist für die Lokalpresse, dann Festanstellung im Online-Bereich beim GEO-Magazin des Verlagshauses gruner+jahr in Hamburg. Danach habe ich in verschiedenen Positionen für Kunst- und Konsumentenwebseiten gearbeitet. 2014 habe ich blitzrechner.de gegründet, um Menschen schnell und einfach bei ihren Allagsmathefragen zu helfen. Heute sind meine Schwerpunkte Verbraucherthemen.
Mehr über mich.
Fragen? Kontaktieren Sie mich gerne:

Jeder Garten ist individuell

Noch wichtiger als die Bodenbeschaffenheit ist die Bepflanzung und die Lage der bepflanzten Fläche: Eine schattige/halbschattige Lage braucht weniger Wasser, als volle Sonnenlage. Sind in einer vollen Sonnenlage Sukkulenten (Kakteen etc.) gepflanzt brauchen diese aber nur wenig Wasser. Für jeden Gartenbesitzer ist es deswegen wichtig, immer auch auf die jeweilige Pflanze zu schauen und dann zu sehen, wie sich diese entwickelt. Danach muss die Wassergabe ggf. individuell angepasst werden.

Boris Bossmann – Landschaftsarchitekt & Geschäftsführer Ammann Gartenbau AG – Meilen (Schweiz)

Spar-Tipp: Gartenwasserzähler 

Wer für die Bewässerung der Pflanzen schwerpunktmäßig Trinkwasser einsetzt kann hier Geld sparen: Neben den Kosten für Frischwasser zahlt man auch für das Abwasser.  

Da zum gießen verwendetes Gartenwasser jedoch nicht im Abfluss landet kann damit die Abwassergebühr reduziert werden. Wichtig ist hierfür der Einsatz eines geeichten und amtlich zugelassenen Wasserzählers. Die ermittelten Werte müssen dem Wasserversorger mitgeteilt werden.  

Aber Achtung: Durch die Kosten des Zählers samt Einbau und ggf. entstehende zusätzliche Ablesegebühren lohnt sich die Installation zur separaten Ermittlung des Wasserverbrauchs meist nur bei einem größeren Garten wirtschaftlich. Steht ein Hausbau oder eine großangelegte Renovierung bevor, sollten solche Details direkt in die Planung integriert werden.

Wichtig: Blätter trocken halten 

Nur die wenigstens Pflanzen wie Farne mögen direkten Wasserkontakt auf den Blättern. Bei allen anderen erhöhen nasse Blätter die Gefahr von Pilzerkrankungen.

Deswegen niemals direkt über die Blätter gießen und stattdessen den umliegenden Boden bewässern! 

Bäume im Idealfall nicht direkt am Stamm, sondern mit etwas Abstand dazu mit Wasser versorgen.
Gerade selber angebautes Gemüse braucht im Sommer eine regelmäßige Bewässerung

Bewässerungstechniken

Je nach Größe des Gartens und den Anforderungen der einzelnen Pflanzen können sowohl klassische Gießkannen als auch Schläuche mit Spritzen bzw. Brausen zum Einsatz kommen. Bei Rasenflächen sind hingegen Regner/Sprenger-Systeme die erste Wahl.  

Sie möchten keine Gießkannen schleppen und nicht jede Pflanze einzeln mit dem Schlauch besuchen? Sie fahren vielleicht sogar mehrere Wochen in den Urlaub und möchten Ihre Pflanzen gut versorgt wissen? 
 
Automatische Bewässerungssysteme basieren auf dem Prinzip der Tröpfchenbewässerung und bringen die richtige Wassermenge direkt dorthin, wo sie benötigt wird: In Wurzelnähe. Durch eine derartige Bewässerung können bis zu 70 Prozent Wasser und viele Stunden Zeit eingespart werden. 

Regenwasser-Nutzung 

Regenwasser ist aufgrund seiner geringen Härte ideal für Pflanzen im Garten geeignet. Das vom Dach abfließende Regenwasser kann dabei nach einem einmaligen Installationsaufwand direkt in eine Regentonne geleitet werden. Möchte man größere Mengen an Regenwasser sammeln, so bieten sich unterirdische Zisternen an. Für diese sind jedoch umfangreiche Erdarbeiten und der spätere Einsatz einer elektrischen Pumpe erforderlich. 

Je nach Region kann auch eine Grundwasserbohrung mit angeschlossener Pumpe dauerhaft Wasserkosten für den Garten reduzieren. 

Gieß-Tipps der Redaktion

  • Die Mittagshitze unbedingt meiden! Stattdessen auf die Morgen- oder Abendstunden ausweichen.  
  • Gerade das abendliche Gießen der Pflanzen ermöglicht eine bessere Regeneration über Nacht.  Die Bewässerung am Morgen hat den Vorteil, dass alle oberirdischen Teile über den Tag trocknen können und somit Pilzkrankheiten und Schnecken eingedämmt werden. 
  • Bei durstigen Pflanzen in Kästen und Kübeln kann der Besuch mit Schlauch oder Gießkanne in starken Hitzeperioden auch morgens und abends erforderlich sein.  
  • Vorsicht: Kaltes Leitungswasser kann empfindliche Pflanzen in Ihrem Wachstum beeinträchtigen. Deswegen im Idealfall erst in eine Gießkanne füllen und dann stehend lassen. Falls möglich zum Gießen zunächst gesammeltes Regenwasser nutzen. 

Wussten Sie schon?

  • 67 % der deutschen Gartenbesitzer wünschen sich Ziersträucher und Blühpflanzen in ihrem Garten und 98 % geben „Entspannen“ als Lieblingsbeschäftigung dort an.
  • Wer mehr über die Geschichte von Rasensprengern erfahren will, findet im Internet auf rasensprengermuseum.de eine spannende Quelle mit viel Bildmaterial. 
  • Laut einer Statista-Umfrage, geben rund 5 Prozent der Befragten pro Jahr 500 Euro und mehr für ihren Garten aus (ohne Wasserkosten).
  • Der Baumwollstrauch stellt weltweit eines der durstigesten Gewächse dar, denn in seiner Wachstumsphase braucht er riesige Mengen Wasser. So erfordert ein Kilo Baumwolle zwischen 10.000 und 17.000 Liter Wasser, in sehr trockenen Gegenden wie dem Sudan steigt der Zusatzwasserbedarf auf etwa 29.000 Liter.

FAQ

Was kostet es den Garten zu bewässern?

Dies ist von zahlreichen Faktoren wie der Größe des Gartens, den Temperaturen sowie Sonnenstunden und der Art der Bepflanzung abhängig. So benötigt ein Gemüsebeet in der Größe von 100qm mit Kosten von rund 250 € deutlich mehr Wasser; als eine Rasenfläche in gleicher Größe mit Kosten von rund 100€.

1

Was kostet 1 Stunde Garten bewässern?

Dies ist natürlich abhängig von Faktoren wie dem Wasserhahn, Schlauch und Brause bzw. Sprenger. Im Schnitt kann man von rund 15 Litern pro Minute ausgehen, was dann einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 900 Liter pro Stunde entsprechen würde. Auf Basis von der durchschnittlichen Trinkwasserpreise entspricht dies ca. 1,50€. Falls kein separater Gartenwasserzähler installiert ist, kommen hier jedoch noch Abwasserkosten in Höhe von rund 2,12€ hinzu.

1

Wie häufig soll ich gießen?

Wichtig ist, dass Wasser tief genug in den Boden eindringt um die Wurzeln erreichen zu können. Deswegen gießen Sie lieber seltener, dafür aber mit reichlich Wasser.

1

Welches Wasser ist das beste zum gießen?

Regenwasser ist kalkarm und hat einen für Pflanzen besonders günstigen pH-Wert. Es eignet sich somit am besten zum Gießen.

1

Ist Brunnenwasser zur Gartenbewässerung geeignet?

Auch Wasser aus einem eigenen (Tief-)Brunnen stellt eine günstige Alternative zum Trinkwasser aus der Leitung dar. Im Idealfall sollten zuvor einmal die Ph-Werte und der Kalkgehalt geprüft werden. Vor dem Gießen unbedingt erst stehen lassen, da es sonst noch zu kalt ist.

1

Woran merke ich, dass ich genug Wasser gegeben habe?

Um die Wurzeln gut mit Wasser zu versorgen sollte der Boden etwa 15cm tief durchfeuchtet sein. Versickert das Wasser gar nicht mehr oder nur noch langsam, ist dies ein Zeichen, dass der Boden gut durchfeuchtet ist.

1

Gibt es Phasen, in denen Pflanzen mehr Wasser benötigen?

Wenn Pflanzen Knospen oder Früchte ausbilden benötigen sie mehr Wasser als sonst. Grundsätzlich haben Pflanzen in Kübeln oder Kästen einen höheren Wasserbedarf als Beetpflanzen.

1