BTU-Rechner: Welche Klimaanlage für welche Raumgröße?

Immer mehr Menschen leiden unter zu hohen Temperaturen im Sommer. Mobile Klimageräte können hier für eine schnelle Abkühlung von Wohn- und Schlafräumen sorgen.

Doch welche Klimaanlage braucht man eigentlich? Wie viel BTU/h oder Watt benötigt man? Wir helfen Ihnen bei der optimalen Auswahl und Dimensionierung und geben zahlreiche Tipps rund um das Thema Abkühlung.

Klimaanlage: Welche Klimaanlage für welche Raumgröße?

RaumgrößeBenötigte Kühlleistung in kWBenötigte Kühlleistung in BTU/hEmpfohlene Anzahl an Klimageräten
10 m²0,75 kW3.0001
20 m²1,5 kW5.0001
30 m²2,25 kW8.0001
40 m²3,0 kW10.0001-2 (je nach Modell)
50 m²3,75 kW13.0001-2 (je nach Modell)
60 m²4,5 kW15.0001-2 (je nach Modell)
70 m²5,25 kW18.0002-3 (je nach Modell)
80 m²6,0 kW20.0002-3 (je nach Modell)
90 m²6,75 kW23.0002-3 (je nach Modell)
100 m²7,5 kW26.0002-3 (je nach Modell)
120 m²9,0 kW31.0002-4 (je nach Modell)
150 m²11,25 kW39.0003-4 (je nach Modell)
Hinweis: Ergebnisse sind gerundete Werte auf Basis des Mittelwertes von 75Watt pro Quadratmeter.
Bei allen ermittelten Ergebnissen handelt es sich um Durchschnittswerte. Es sind regionale und saisonale Unterschiede möglich, welche u.a. von Faktoren wie Dämmung, Fensterflächen, Sonneneinstrahlung und anderen baulichen Dingen abhängig sind.

Das Wichtigste im Überblick

  • Um ein Wohn- oder Schlafzimmer in der Größe von 25qm abzukühlen, wäre eine Kühlleistung von 1,9 kW bzw. etwa 6.400 BTU/h erforderlich.
  • Sollen mehrere Räumen gekühlt werden, so ist es in den meisten Fällen sinnvoller zwei oder mehr Klimageräte zu nutzen, um die kühle Luft gleichmäßiger und schneller verteilen zu können.
  • Der Klimawandel und immer heißere Sommer sorgen weltweit für eine steigende Nachfrage nach Klimageräten, auch bei uns in Deutschland.
Alternativer Rechner: Klimaanlage – Stromkosten und Stromverbrauch berechnen

Erforderliche Kühlleistung berechnen

Um eine passende Klimaanlage für das eigene Schlafzimmer oder den Arbeitsplatz im Büro zu ermitteln, ist es zunächst erforderlich, die dafür notwendige Kühlleistung zu ermitteln. Ausgangspunkt aller Berechnungen ist dabei die Größe der Wohnung bzw. des zu kühlenden Raumes in Quadratmetern.

Die Wärmeenergie, die aus dem Raum abgeleitet werden soll, wird dabei als „Kühllast“ bezeichnet. Die Kühlleistung, die per Watt oder BTU/h auf jeder technischen Beschreibung einer Klimaanlage angegeben wird, zeigt also, wie viel Kühllast das jeweilige Gerät bewältigen kann.

Was bedeutet BTU?
BTU ist die Abkürzung für British Thermal Unit. Dieser Wert gibt die Kühlleistung einer Klimaanlage an. 293,71 Watt entsprechen dabei 1.000 BTU/h. BTU basiert auf der Beschreibung der Wärmeenergie, die benötigt wird, um ein (britisches) Pfund Wasser um ein Grad Fahrenheit zu erwärmen. In der Praxis finden sich meistens sowohl kW- als auch BTU-Werte auf den Klimageräten.

Um die Kühlleistung zu berechnen, geht die Faustformel zunächst von der Raumgröße im jeweiligen Haushalt aus und multipliziert diese mit dem Faktor 60-100. Der niedrigere Wert sollte dabei zum Einsatz kommen, wenn es sich um ein Objekt mit guter Wärmedämmung und niedriger Sonneneinstrahlung handelt. Je schlechter die Wärmedämmung und/oder je höher die Sonneneinstrahlung, umso höher sollte der Faktor gewählt werden.

In unserer Übersichtstabelle rechnen wir mit dem Faktor 75 als Mittelwert für eine normal gedämmte Wohnfläche. Als Praxisbeispiel würde dies für einen 25qm großen Raum (z.B. das Wohnzimmer) eine erforderliche Kühlleistung 1,9 kW (1.875 Watt) bzw. etwa 6.400 BTU/h ergeben.

Klimaanlagen benötigen eine höhere Leistung, wenn sich noch Menschen im zu kühlenden Raum aufhalten. Da diese selber eine zusätzliche (Körper-)Wärme produzieren, steigt die erforderliche Leistung um rund 200 Watt pro Person.
Je größer die Fensterflächen und je schlechter die Wärmedämmung, umso größer die erforderliche Kühlleistung.

Ratgeber für mehr Kühle im Haus

  • Elektrogeräte ausschalten – im Hitzeperioden möglich viele Elektrogeräte ausgeschaltet lassen, wenn diese nicht benötigt werden (z.B. Fernseher, Computer, Spielekonsole). Selbst im Standby-Modus verbrauchen diese oft noch Strom und produzieren so Wärme.
  • Wohnräume verdunkeln – Dabei helfen Rollläden, Jalousien und Vorhänge. Im Idealfall sollten diese außerhalb der Fenster montiert sein, um so die Wärme erst gar nicht erst nach innen zu lassen.
  • Sonnenschutzfolien in den Fenstern oder spezielles Sonnenschutzglas können die Wärmebelastung der Innenräume ebenfalls deutlich reduzieren.
  • Falls möglich senken Dach- oder Fassadenbegrünung die Temperatur im und um das Haus. Alternativ dienen Bäume als Schattenspender. Schottergärten sind nicht nur schlecht für die Insektenwelt, sondern speichern auch Wärme und geben diese über einen längeren Zeitraum ab.
  • Wird die warme Abluft mittels Schlauch aus dem Fenster oder einer Tür abgeleitet, so gibt es inzwischen ein breites Zubehör-Angebot, um diese Öffnungen besser zu verschließen und so das Zurückströmen der warmen Luft zu verhindern.
  • Ein richtiges Lüften in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden bringt mit dem richtigen Durchzug viel kühle Luft in die Wohnräume.
  • Tagsüber Fenster und Türen geschlossen halten – so kann verhindert werden, dass zusätzliche warme Luft in den Wohnraum strömt.
  • Dicke Teppiche speichern in Hitzeperioden die Wärme. Aus diesem Grund sollten Sie erst wieder in der kalten Jahreszeit zum Einsatz kommen.
  • Mehr Zimmerpflanzen, denn Gummibaum, Palmen, Feigen und Farne produzieren Sauerstoff und sorgen für mehr Luftfeuchtigkeit und somit für eine Abkühlung an heißen Tagen.
Über den Autor
Tim Lilling
Tim Lilling
Dipl.-Kulturwirt
Redaktionsleiter
„Mein Ziel: Schnelle und effektive Hilfe bei Mathefragen.”
Erst freier Journalist für die Lokalpresse, dann Festanstellung im Online-Bereich beim GEO-Magazin des Verlagshauses gruner+jahr in Hamburg. Danach habe ich in verschiedenen Positionen für Kunst- und Konsumentenwebseiten gearbeitet. 2014 habe ich blitzrechner.de gegründet, um Menschen schnell und einfach bei ihren Allagsmathefragen zu helfen. Heute sind meine Schwerpunkte Verbraucherthemen.
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Unterscheidung mobiles & Split-Klimagerät

Wie der Name schon andeutet, besteht ein Split-Klimagerät aus zwei Teilen: Der Innenteil saugt die warme Raumluft an, filtert und kühlt sie. Das Außengerät enthält den Kühlkompressor. Eine Verbindung zwischen beiden Teilen besteht durch die Verkabelung und ein Schlauchrohr. Im Gegensatz zum mobilen Klimagerät (Mono-Gerät), wird eine Split-Klimaanlage in der Regel durch einen Fachbetrieb dauerhaft und fest montiert. Hierfür ist eine Erlaubnis des Vermieters bzw. der Eigentümergemeinschaft erforderlich.

Die Kühlleistung von mobilen Klimaanlagen liegt in der Regel zwischen 2 und 3 kW, was diese Geräte eher für kleinere Räume und den nicht dauerhaften Einsatz empfiehlt. Split-Klimaanlagen besitzen im Allgemeinen eine höhere Kühlleistung (ab 2,5 bis zu 10 kW und mehr) womit sie besonders für größere Räume und Wohnungen geeignet sind. Durch den im Außenbereich montierten Kompressor, sind diese auch innerhalb der Wohnräumer viel leiser als die mobilen Modelle.

Die benötigte Energie von mobilen Klimageräten ist jedoch höher als bei einer Split-Klimaanlage. Diesem geringeren Energieverbrauch stehen jedoch höhere Anschaffungs- und Installationskosten entgegen. Und was auch zu bedenken gilt: Erst einmal fest montiert ist zudem kein flexibler Einsatz in anderen Räumen oder z.B. im Ferienhaus mehr möglich.

Zusatzfunktionen und Features

Viele Modelle verfügen inzwischen auch über zusätzliche Funktionen: So ermöglicht der Einsatz als Luftentfeuchter oder auch als Luftbefeuchter ein besseres Raumklima und eine Heizfunktion rechtfertigt den Einsatz auch außerhalb der Sommermonate. Gerade im Vergleich zu einem klassischen Heizkörper können so Räumlichkeiten schneller aufgewärmt werden, was jedoch auch die Stromrechnung stärker belastet.

Ein Timer ermöglicht bei den meisten Klimageräten beispielsweise eine Abkühlung des Schlafzimmers passend zur jeweiligen Zu-Bett-geh-Zeit. Besser ausgestattete Modelle ermöglichen hingegen sogar die vollständige Bedienung mittels App, um so bereits auf dem Heimweg von der Arbeit eine kühle Brise durch die Wohnung zu schicken.

Wie funktioniert eine Klimaanlage?

Im Prinzip funktioniert eine Klimaanlage ähnlich wie ein Kühlschrank, denn auch dort wird Wärmeenergie von einem Ort mit niedrigerer Temperatur zu einem Ort mit höherer Temperatur geleitet.

Dem steht zunächst ein physikalisches Gesetz entgegen, denn Wärmeenergie wandert von sich aus immer nur zu einer tieferen Temperatur. Um diesem Prinzip entgegenzuwirken, kommen Kältemittel zum Einsatz, welche sich abwechselnd in einem flüssigen oder einem gasförmigen Zustand befinden und mittels eines geschlossenen Röhren-Kreislaufs in den zu kühlenden Bereich geleitet werden.

Ein Ventilator führt dann Luft an dem Rohr vorbei, welche dann abgekühlt in den jeweiligen Raum geleitet wird. Das Kältemittel erwärmt sich dabei und wird wieder gasförmig. Ein Kompressor sorgt im Anschluss für eine Verdichtung, was zu einer weiteren Erwärmung des Mittels führt.

Diese Wärme wird im Anschluss abgeben und bei mobilen Klimageräten über einen Abluftschlauch abgeleitet. Das dadurch abgekühlte Kältemittel wird nun wieder flüssig und kann weitergeleitet werden, um den Kreislauf wieder von neuem zu starten.

Klimawandel & Klimaanlagen

Laut aktuellen Erhebungen existieren weltweit inzwischen etwa 1,2 Milliarden Klimaanlagen. Vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung und immer heißeren Sommermonaten gehen viele Experten davon aus, dass die Zahl der Klimaanlagen bis 2050 auf über 4,5 Milliarden steigen wird. Gerade in Schwellenländern steigen die Verkaufszahlen kontinuierlich an. In Deutschland sind aktuell erst ca. 3% der Privathaushalte mit Klimageräten ausgestattet, Tendenz ebenfalls steigend.

Mit steigenden Verkaufszahlen von Klimaanlagen geht jedoch auch ein rasant steigender Stromverbrauch sowie ein höherer Ausstoß von Treibhausgasen einher. Ein Teufelskreis, wenn man bedenkt, dass dies zu einer weiteren Erderwärmung führt. Aktuell laufen aus diesem Grund mit Hochdruck Forschungen nach Alternativen zu herkömmlichen Klimaanlagen mit Kompressor.

In Hitzeperioden reicht der klassische Ventilator oft nicht mehr zur Abkühlung.

Wussten Sie schon?

  • Der US-amerikanische Ingenieur Willis Haviland Carrier erfand im Jahre 1911 die erste voll funktionsfähige Klimaanlage nach heutigem Prinzip.
  • Erste Kaufhäuser und Kinos wurden dort bereits im Jahr 1919 mit Klimaanlagen ausgestattet.
  • Im Jahre 1938 statteten die amerikanischen Autohersteller Nash und Studebaker die ersten Fahrzeuge mit Klimaanlagen aus – Aktuell sind 83% aller Autos damit ausgestattet.
  • Während in den USA bereits 90 Prozent der Privathaushalte über eine Klimaanlage verfügen, sind es in Deutschland erst 3 Prozent.
  • In den letzten Jahren wuchs die Gesamtwohnfläche in Deutschland auf rund 3,9 Milliarden Quadratmeter an. Dies entspricht pro Wohnung einen Durchschnittswert von 92 Quadratmetern.

FAQ

Welche Klimaanlage benötige ich?

Dies ist zum einen von der Raumgröße und zum anderen davon abhängig, wie oft der jeweilige Raum abgekühlt werden soll (hier berechnen). Möchten Sie einen einzelnen Raum wie beispielsweise das Schlafzimmer nur an einzelnen Hochsommer-Tagen abkühlen, so ist ein mobiles Klimagerät vollkommen ausreichend. Möchten Sie regelmäßig größere Räume kühlen, so ist ein fest installiertes Split-Klimagerät die bessere Wahl.

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Ist ein Ventilator eine (günstige) Alternative zu einer Klimaanlage?

Zwar sind sowohl Anschaffungs- als auch Betriebskosten (Stromverbrauch) bei einem Ventilator deutlich geringer, dieser bringt jedoch keine wirkliche Abkühlung. Ventilatoren wälzen lediglich warme Luft um, reduzieren aber nicht die Temperaturen.

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Was bedeutet BTU bei Klimaanlagen?

Neben der Watt-Angabe gibt der BTU-Wert Auskunft über die Kühlleistung einer Klimaanlage. Die Einheit BTU steht dabei für „British Thermal Unit“ (Britische Wärmeenergie) und bezeichnet die Energie, die man benötigt, um ein Pfund Wasser um ein Grad Fahrenheit zu erwärmen. Bei Klimaanlagen wird die Angabe BTU/h verwendet, also die Kühlleistung pro Stunde.

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Quellen und Formeln